ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe
Foto: Alexis Milkovic

Der Markteintritt nach Deutschland bleibt attraktiv für Eigenkapitalinvestoren

Dazu 3 Fragen an Alexis Milkovic

NPM Capi­tal
Foto: Alexis Milkovic
30. Juli 2025

Das Vertrauen in den Stand­ort Deutsch­land ist trotz gewach­se­ner Heraus­for­de­run­gen weiter­hin hoch. Auch Finanz­in­ves­to­ren aus dem Ausland sehen nach wie vor viel Poten­zial im hiesi­gen, wirt­schaft­lich stabi­len und großen Markt.


Dazu 3 Fragen an Alexis Milko­vic, Leiter des neuen Münche­ner Büros von NPM Capital

1. NPM war bislang auf die Bene­lux-Region fokus­siert. Anfang des Jahres haben Sie ein Büro in München eröff­net, das den DACH-Raum abde­cken soll. Was war die Moti­va­tion und wo liegt Ihr Fokus?

NPM ist seit mehr als 75 Jahren auf dem Feld der Mittel­stands­fi­nan­zie­rung aktiv, davon mehr als 25 Jahre als Teil der Holding SHV (gegr. 1948), einem der größ­ten privat geführ­ten Fami­li­en­un­ter­neh­men Euro­pas. Den bishe­ri­gen Fokus auf die Nieder­lande und seit eini­gen Jahren Belgien erwei­tert NPM nun gezielt in den DACH-Raum. Die wirt­schafts­kul­tu­relle Schnitt­menge zwischen den drei Regio­nen ist sehr groß! Mit unse­rem loka­len, hoch moti­vier­ten Team sind wir der festen Über­zeu­gung, dass wir hervor­ra­gend zum deutsch­spra­chi­gen Mittel­stand passen, wo Werte wie Vertrauen, Verant­wor­tung und das Agie­ren auf Augen­höhe eine zentrale Rolle spie­len. Zudem passt unsere beson­ders stabile und gesi­cherte Kapi­tal­ba­sis mit einem flexi­blen Anla­ge­ho­ri­zont gut auf die vieler­orts vorherr­schen­den Bedürf­nisse im Markt.

Wir sehen in der DACH-Region zahl­rei­che Unter­neh­men, die hervor­ra­gend zu unse­ren vier Inves­ti­ti­ons­schwer­punk­ten Sustainable Future, Digi­tal & Tech­no­logy, Feeding the World und Healthy Life & Lear­ning passen und die von unse­rer jahr­zehn­te­lan­gen Erfah­rung profi­tie­ren können.

2. Die mehr­heit­li­che Über­nahme von Elbfrost markiert bereits den ersten Deutsch­land-Deal. Wie konnte das in so kurzer Zeit gelingen?

Wir haben nicht den Zeit­druck, den mitun­ter fonds­ge­stützte Häuser spüren, die ein Büro in einem neuen Markt eröff­nen. Wir können Deals mit Bedacht ange­hen – das ist ein großer Vorteil. Dennoch hat bei diesem Invest­ment unsere Philo­so­phie sehr rasch inner­halb weni­ger Wochen gegrif­fen: Das Ohr nah am Markt, sich tief in inter­es­sante Targets einar­bei­ten, noch bevor Wett­be­wer­ber über­haupt darauf aufmerk­sam werden. Nicht minder hilf­reich war natür­lich unsere Aufstel­lung als äußerst erfah­re­ner Inves­tor mit einem altein­ge­ses­se­nen Fami­li­en­un­ter­neh­men im Hintergrund.

Gemein­sam mit Elbfrost wollen wir nun eine ambi­tio­nierte Buy & Build-Stra­te­gie verfol­gen. Mit seinem opti­mier­ten Produkt­port­fo­lio, effi­zi­en­ten Betriebs­ab­läu­fen und einer brei­ten Kunden­ba­sis ist der Tief­kühl- und Trocken­pro­dukt-Spezia­list ideal posi­tio­niert, um die Wachs­tums­chan­cen im gesamt­deut­schen Food­ser­vice-Sektor zu nutzen. Wir wollen Elbfrost sowohl orga­nisch als auch durch zusätz­li­che Akqui­si­tio­nen im über 100 Anbie­ter umfas­sen­den Markt zu einem über­re­gio­na­len Player ausbauen. Die Spezia­li­sie­rung im Geschäfts­mo­dell soll bleiben.

3. Wie schät­zen Sie die Stim­mung hier­zu­lande im Mittel­stand ein?

Firmen­ei­gen­tü­mer und Manage­ment-Teams sind aufgrund der geopo­li­ti­schen und gesamt­wirt­schaft­li­chen Lage weiter­hin verhal­ten und vorsich­tig, was die Erwar­tun­gen an die nächs­ten Monate angeht. Dennoch zeigen die Unter­neh­men im hiesi­gen Raum eine hohe Resi­li­enz und Anpas­sungs­fä­hig­keit, wodurch wir weiter­hin auf eine beträcht­li­che Anzahl an Oppor­tu­ni­tä­ten blicken. Deutsch­land, Öster­reich und die Schweiz sind stabile, starke Märkte. Gerade jetzt, in Zeiten viel­fäl­ti­ger Heraus­for­de­run­gen zeigen sich die Nach­hal­tig­keit und Zukunfts­fä­hig­keit von Geschäfts­mo­del­len. Für solche Situa­tio­nen wollen wir dem Mittel­stand ein star­ker Part­ner sein – nicht nur als mehr- oder minder­heit­lich betei­lig­ter Kapi­tal­ge­ber mit Tickets von 30 bis 350 Millio­nen Euro, sondern als akti­ver und lang­fris­ti­ger Beglei­ter, der Unter­neh­men in Wachs­tums­pha­sen stra­te­gisch unter­stützt, sei es bei Expan­sion, Digi­ta­li­sie­rung oder Nachfolgelösungen.

Alexis Milko­vic  ist Geschäfts­füh­rer der deut­schen Toch­ter­ge­sell­schaft von NPM Capi­tal in München, die er seit dem Jahres­wech­sel 2024/2025 aufbaut. In dieser Rolle leitet er das Deal­sour­cing und die Port­fo­lio­ar­beit für Mittel­stands­un­ter­neh­men im DACH-Raum. Vor seinem Einstieg bei NPM arbei­tete er mehr als 15 Jahre als Part­ner im Münche­ner Büro des Private Equity-Hauses Equis­tone Part­ners Europe. Nach dem Abschluss als Diplom-Volks­wirt an der LMU München begann er seine Karriere bei KPMG im Bereich Tran­sac­tion Services. 

www.npm-capital.com

 

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