
Mehr als Kapital: Auswirkung funktionaler Unterstützung durch Investoren im Mittelstand
Mehrwert entsteht bei uns durch konkrete Unterstützung der Unternehmensführung, beispielsweise bei der Entwicklung und Umsetzung von Wachstumsstrategien (Zukäufe, Internationalisierung, Neuaufstellung von Geschäftseinheiten), bei der Verhandlung und Optimierung von Finanzierungen oder bei der Gewinnung industrieerfahrener Beiräte und Führungskräfte. Das sind bekannte Private Equity Hebel – viele Unternehmer kennen und schätzen diesen Mehrwert bereits.
Nun befinden wir uns aber in Zeiten von hoher Volatilität und in einem internationalen Umfeld, das von schwer prognostizierbaren Rahmenbedingungen geprägt ist. Gerade die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass diese klassischen Ansatzpunkte von Private Equity notwendig, aber nicht ausreichend sind, um eine bestmögliche Unternehmensentwicklung zu erreichen. Deshalb stellen wir unseren Portfoliounternehmen sogenannte Operating Partner zur Seite: Dabei handelt es sich um erfahrene funktionale Spezialisten für Bereiche wie Beschaffung, Liefernetzwerke, Preisgestaltung, Kennzahlen-Reporting, Unternehmenssteuerung oder Datenanalytik und IT-Systeme. Zu letzteren gehören beispielsweise Aufgaben wie ERP-Einführungen, der Aufbau konsistenter Datenbestände oder die Einrichtung einer belastbaren Cybersecurity-Architektur inklusive Überwachung.
Unsere Operating Partner arbeiten situativ und eng verzahnt mit den Fachabteilungen – gesteuert durch die Unternehmensführung. Das Ergebnis ist ein durchgängiges Betriebsmodell, das Daten, Prozesse und Sicherheit integriert. Es schafft belastbare Datenlagen, dynamische Preislogiken, robuste Liefernetzwerke sowie IT- und Cyber-Resilienz. Abschließend bedeutet das messbare Wertschöpfung – und zwar nicht nur durch Wachstum, sondern vor allem ergänzend durch höhere und nachhaltige Margen und Erträge.
Es lohnt sich für ein Private Equity Haus vor allem dann, diese Unterstützungsleistungen für die Portfoliounternehmen aufzubauen, wenn Größe, Internationalität und Breite im Portfolio gegeben sind. Nur dann skaliert ein solcher funktionaler Ansatz ausreichend und es werden entsprechende Lerneffekte verankert. H.I.G. Capital zählt zu den weltweit führenden Beteiligungshäusern für den Mittelstand und ist entsprechend international mit lokaler Marktabdeckung aufgestellt, das heißt, für uns lohnt sich dieser Ansatz ganz eindeutig.
Für Mittelständler ist dieses Know-how allein oft kaum effizient aufzubauen und bei Bedarf schnell zu adaptieren. Die funktionale Unterstützung ist punktuell und themenbezogen, sodass den Unternehmen hierfür keine Kosten entstehen. Unsere Operating Partner wirken wie ein Katalysator: Sie beschleunigen Themen wie die Modernisierung der IT-Systeme, die Widerstandsfähigkeit gegen Cyberangriffe, die Preisgestaltung sowie die finanzielle Transparenz. Es ist uns wichtig zu betonen, dass all dies bereits in unsere Wertschöpfungsansätze während einer Due Diligence einfließt und zusammen mit dem Management erarbeitet wird. Das macht die spätere Umsetzung deutlich einfacher und effizienter. Hier liegt der fundamentale Unterschied zu klassischen Beratern: Unsere Spezialisten bleiben über die gesamte Beteiligungsdauer an Bord, steuern die Umsetzung mit, und unterstützen das Unternehmen dort, wo es sinnvoll ist.
Funktionale Experten erkennen Chancen und Risiken schneller, priorisieren klarer und geben strukturierte, umsetzbare Hinweise. All dies mit hoher Effektivität, denn es geht nicht um Beratungsbudgets, sondern um die bestmögliche und effizienteste Umsetzung. Beispielsweise bei einem Cybersecurity-Vorfall oder der Bewertung der Auswirkungen von Zöllen auf die Preisgestaltung, den Einkauf oder die Lieferkette können wir dank standardisierter Maßnahmenpläne zügig reagieren, Zwischenlösungen etablieren und so schnell wieder zu einem Normalbetrieb kommen. Die Nähe zum Unternehmen sorgt dabei für eine unaufgeregte, geordnete Zusammenarbeit.
Es gibt selbstverständlich auch Herausforderungen. Anfänglich kostet diese Form der Zusammenarbeit Zeit und Ressourcen. Diese sind von vornherein in der Planung zu berücksichtigen. Der Aufwand zahlt sich mittelfristig aber aus: Die funktionalen Teams sind aktiv eingebunden, so bleibt Wissen im Unternehmen. Im Ergebnis wird das Unternehmen robuster und agiler, was dann wiederum Zeit und Ressourcen spart und die Unternehmensentwicklung nachhaltig absichert und verbessert.
Dr. Holger Kleingarn, Managing Director und Leiter des Hamburger Büros von H.I.G., ist seit über fünfzehn Jahren in der Private Equity-Branche tätig. Während seiner gesamten Private Equity-Karriere hat sich Dr. Kleingarn auf mittelgroße Buyouts, Wachstumsinvestitionen und Turnarounds in Europa konzentriert.
Vor seiner Zeit bei H.I.G. Capital war er Partner und Mitglied der Geschäftsführung bei der in London ansässigen Palamon Capital Partners, einer Private Equity-Gesellschaft mit Fokus auf mittelständische Unternehmen in Europa. Zuvor leitete er als CEO den Management-Buyout eines mittelständischen Softwareunternehmens. Seine Karriere begann er bei den Unternehmensberatungen Bain & Company und Roland Berger, zuletzt als Partner und Mitglied des Führungsteams für Finanzdienstleistungen.