
Die Stimmung bei den deutschen Unternehmern steigt
Der Regierungswechsel und allein die Ankündigung des Pakets scheinen nach einem sehr verhaltenen Jahr 2024 tatsächlich die allgemeine Stimmung gehoben zu haben. Zwar haben gerade in zyklischen Branchen viele immer noch mit einigen Baustellen zu kämpfen und auch die Koalition hat noch nicht gänzlich klar gemacht, wo es in vielen Bereichen hingehen soll – aber gerade KMUs, so nehmen wir es in den Gesprächen wahr, fassen neuen Optimismus.
Das belebt nach unserer Einschätzung auch das Beteiligungsgeschäft – es werden wieder vermehrt verlässliche Partner für neue Wachstumsambitionen gesucht und auch durch die vielerorts anhaltende Nachfolgeproblematik herrscht eine weitaus größere Offenheit gegenüber der Zusammenarbeit mit Beteiligungshäusern als in den vergangenen beiden Jahren.
Es ist kein Geheimnis, dass aktuell vor allem die Themen Defense und Infrastruktur gehypt werden. Das hat natürlich auch mit den geplanten Staatsausgaben zu tun. Aber wir denken, auch der Aufbau von Handwerkerplattformen und die Bereiche Automatisierung und Maschinenbau bieten viel Potenzial aufgrund der Weiterentwicklung durch KI und Robotik. Bei VREP hat der Dealflow nach einem sehr schwachen Q1 stark angezogen und wir sind parallel in mehreren vielversprechenden Due Diligences.
Wir konzentrieren uns darauf, wo wir bereits über umfassende Markt- und Branchenexpertise verfügen und den Unternehmen so auch am besten zur Seite stehen können. Das wollen wir künftig noch mehr vertiefen und Fokusbereiche ausrufen, die unter unserem nach wie vor breit gefassten Investmentfokus auf KMUs ‚klassischer‘ Branchen besonders hervorstechen. Einer davon wird die Kälte- und Klimatechnik sein, wo wir umfassende Expertise im Plattformaufbau unter anderem durch die Beteiligungen an Kälte Eckert und Zimmer & Hälbig gesammelt haben.
Was wir beobachten ist, dass das Instrument Mezzanine bei vielen Unternehmern und Finanzverantwortlichen über die Jahre der Niedrigzinsphase, in der das Finanzierungsumfeld überaus gut war, in Vergessenheit geraten ist. Das hat sich nun unseres Erachtens deutlich geändert. So kommen auch gute Unternehmen in schwierigen Branchen teilweise nicht mehr an die Finanzierungen, die sie brauchen. Mit der Einplanung einer zusätzlichen Akquisitions-Mezzanine-Tranche können in solchen Situationen Transaktionen überhaupt erst umsetzbar werden.
Christian Futterlieb ist Managing Partner und Geschäftsführer bei der Frankfurter Beteiligungsgesellschaft VR Equitypartner. In dieser Rolle verantwortet er das Dealsourcing und die Beteiligung an Mittelstandsunternehmen sowie den Bereich Marketing. Seine Laufbahn bei VR Equitypartner begann er 2006 als Investmentmanager bei der Vorgängergesellschaft DZ Equity Partner. 2008 wurde er Mitglied der Geschäftsleitung, im Jahr 2013 Generalbevollmächtigter und 2014 Geschäftsführer.
Vor seinem Einstieg bei VR Equitypartner betreute er als Projektleiter und Prokurist in der Transaktionsberatung von PricewaterhouseCoopers (PwC) international tätige Mandanten. Christian Futterlieb hat Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim studiert.