ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe

Unternehmerische Direktbeteiligungen von Family Offices

Dazu 3 Fragen an Alexander Tewaag

GFEP
Foto: Alex­an­der Tewaag
30. Januar 2018

Vermö­gende Fami­lien, Family Offices, private und insti­tu­tio­nelle Unter­neh­mens­ei­gen­tü­mer, die direkte Invest­ments in Unter­neh­men anstre­ben, benö­ti­gen häufig quali­fi­zierte Bera­tung bspw. im Bereich Due Dili­gence, Report­ing oder bei der stra­te­gi­sche Einfluß­nahme. – Wie kann eine indi­vi­dua­li­sierte Bera­tung oder die Umset­zung und Wert­stei­ge­rung von direk­ten Unter­neh­mens­be­tei­li­gun­gen ausse­hen? Wie struk­tu­riert man ein fami­li­en­ei­ge­nes Beteiligungsportfolio?


Dazu 3 Fragen an Alex­an­der Tewaag, Part­ner bei GFEP in München, einem Invest­ment Office für unter­neh­me­ri­sche Direktbeteiligungen

1. Wie sehen die Vor- und Nach­teile bei unter­neh­me­ri­schen Direkt­be­tei­li­gun­gen aus der Sicht der priva­ten Inves­to­ren aus?

Bei Direkt­be­tei­li­gun­gen ist der Inves­tor bezüg­lich des Ziel­un­ter­neh­mens sowie der Arbeit des mit der Entwick­lung betrau­ten Teams deut­lich besser infor­miert, als dies bei indi­rek­ten Inves­ti­tio­nen mittels klas­si­scher Private Equity (PE)-Fonds der Fall ist. Das gibt dem Inves­tor die Möglich­keit, sehr infor­mierte Inves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen von Fall zu Fall zu tref­fen. Natür­lich ist das Vertrauen zum Invest­ment-Team – wie auch beim klas­si­schen PE-Fond – ein wich­ti­ger Faktor. Aller­dings hat der Inves­tor die Möglich­keit, Invest­ment­hy­po­the­sen selbst zu beurteilen.

Durch diese Nähe zu den Ziel­un­ter­neh­men können sich private Inves­to­ren, welche oft selbst einen (fami­lien-) unter­neh­me­ri­schen Hinter­grund haben, aktiv in den Inves­ti­ti­ons- und Entwick­lungs­pro­zess einbrin­gen. Viele private Inves­to­ren reizt neben einer guten Rendite gerade diese intel­lek­tu­elle Herausforderung.

Als nach­tei­lig können vor allem die tenden­zi­ell längere Halte­dauer sowie die höhere Illi­qui­di­tät der Invest­ments gese­hen werden. Zudem ist für eine Diver­si­fi­zie­rung bei Direkt­be­tei­li­gun­gen meist ein sehr hohes Gesamt­ver­mö­gen notwen­dig. Diese even­tu­el­len Nach­teile werden durch gemein­sa­mes Inves­tie­ren im Bereich Club-Equity gemin­dert (siehe 3. Frage).

2. Wie stellt sich ein Family Office (FO)-Investment aus Sicht des Ziel­un­ter­neh­mens bzw. des Verkäu­fers dar?

Für viele Verkäu­fer von mittel­stän­di­schen (Fami­lien-) Unter­neh­men ist neben der finan­zi­el­len Absi­che­rung durch den Verkauf oft auch der Umgang mit dem Unter­neh­men und den lang­jäh­ri­gen Mitar­bei­tern sehr wich­tig. Sie fürch­ten beim Verkauf an einen Mitbe­wer­ber, dass dieser durch starke Ratio­na­li­sie­rung Syner­gien hebt oder mit dem Kauf in erster Linie Zugang zu Kunden oder Tech­no­lo­gien sucht.

Bei klas­si­schen PE-Fonds sorgen sich Verkäu­fer oft bezüg­lich der geschäfts­mo­dell­be­ding­ten begrenz­ten Halte­dauer. Sie befürch­ten hier ein kurz­fris­ti­ges Denken und Handeln. – Diesen mittel­stän­di­schen Verkäu­fern fällt es daher leich­ter, ihr unter­neh­me­ri­sches Erbe in die Hände von einem oder mehre­ren erfah­re­nen Privat­in­ves­to­ren zu geben, welche das Unter­neh­men nach­hal­tig und lang­fris­tig weiterentwickeln.

3. Können Sie uns den Unter­schied der Family-Equity Invest­ments und der Club-Equity-Invest­ments bei GFEP noch näher erklären?

Der klas­si­sche Family Equity-Inves­tor besitzt ein eige­nes Port­fo­lio an mehr- und minder­heit­li­chen Unter­neh­mens­be­tei­li­gun­gen. Diese priva­ten (FO-) Inves­to­ren unter­stüt­zen wir bera­tend bei allen mit Direkt­be­tei­li­gun­gen verbun­de­nen Sach­ver­hal­ten. Unser Leis­tungs­spek­trum reicht hier vom Iden­ti­fi­zie­ren von geeig­ne­ten Ziel­un­ter­neh­men über die Betreu­ung beim Kauf- und Struk­tu­rie­rungs­pro­zess bis hin zur Suche von geeig­ne­ten Geschäfts­füh­rern und der gesell­schaf­ter­sei­ti­gen Entwick­lung des Unter­neh­mens. Wir müssen bei den übli­cher­weise stark indi­vi­dua­li­sier­ten finan­zi­el­len, recht­li­chen und steu­er­li­chen Sach­ver­hal­ten bei Family Equity Inves­to­ren oft auch gene­ra­tio­nen­über­grei­fende fami­liäre Sach­ver­halte berück­sich­ti­gen. Unser Part­ner Chris­tian Drewes erwei­tert unser Leis­tungs­an­ge­bot daher gezielt um die Berei­che Fami­li­en­stra­te­gie und fami­li­en­in­terne Nach­fol­ge­be­ra­tung („GFEP Staffelstab“).

Im Bereich Club Equity schlie­ßen wir uns mit priva­ten Inves­to­ren zusam­men, um uns gemein­sam an Unter­neh­men zu betei­li­gen und diese lang­fris­tig weiter­zu­ent­wi­ckeln. Die GFEP trägt hier die Verant­wor­tung für die Trans­ak­tion und die Entwick­lung des Ziel­un­ter­neh­mens. Club Equity verei­nigt Vorteile des Family Equity wie Lang­fris­tig­keit und indi­vi­du­elle Entwick­lung der Betei­li­gun­gen mit den Vortei­len von PE-Fond-Invest­ments, da Privat­in­ves­to­ren sich auch mit gerin­ge­ren Inves­ti­ti­ons­be­trä­gen betei­li­gen können und so einen höhe­ren Grad an Diver­si­fi­zie­rung erzie­len. Zusätz­lich kann Club Equity ein Entwick­lungs­pfad für Inves­to­ren hin zum eige­nen Family Equity Port­fo­lio sein. Die Part­ner der GFEP betei­li­gen sich im Club Equity auch immer signi­fi­kant mit eige­nen Mitteln, um Inter­es­sens­gleich­heit zu gewährleisten.

 

Über ALEXANDER TEWAAG
Part­ner bei GFEP in München

Alex­an­der Tewaag ist seit Anfang 2014 bei GFEP tätig. Inner­halb der Part­ner­schaft ist er beson­ders auf das Trans­ak­ti­ons­ge­schäft und die quan­ti­ta­tive Analyse fokussiert.

Zuvor war er für KPMG in den Nieder­lan­den im Bereich Corpo­rate Finance tätig und hatte auch dort einen star­ken Fokus auf Bewer­tung, Model­lie­rung und zahlen­ge­stützte stra­te­gi­sche Entscheidungsfindung.

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