ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe

Transaktionsexpertise für Familien-Unternehmen

Dazu 3 Fragen an Matthias Künzel

8P Part­ner­schaft mbB
Foto: Matthias Künzel
11. April 2018

Die Unter­neh­mens­trans­ak­tio­nen und ‑finan­zie­rung und stellt viele Fami­li­en­un­ter­neh­men in Folge des Mark­tes und regu­la­to­ri­scher Ände­run­gen vor eine Reihe von Heraus­for­de­run­gen. Insbe­son­dere lokale Gege­ben­hei­ten fallen hier­bei regel­mä­ßig ins Gewicht.


Dazu 3 Fragen an Matthias Künzel, Part­ner bei 8P Part­ner­schaft mbB

1. Wie kommt es, dass Sie regel­mä­ßig große, auch inter­na­tio­nale Trans­ak­tio­nen reali­sie­ren, obwohl Sie in keiner Metro­pole sitzen?

Siegen ist tatsäch­lich keine Metro­pole wie München oder Berlin aber immer­hin nach einer Studie der Berli­ner Morgen­post die „grünste Groß­stadt“ Deutsch­lands. Im Zeit­al­ter von digi­ta­len Daten­räu­men und „Manage­ment – Präsen­ta­tio­nen“ via Skype wird der eigent­li­che Kanz­lei­sitz für die Betreu­ung auslän­di­scher Mandan­ten immer unwich­ti­ger. Was letzt­lich zählt, ist die Geschwin­dig­keit, Quali­tät und Erfah­rung des Trans­ak­ti­ons­teams. Darin liegt auch der Grund, warum der eine oder andere namhafte ameri­ka­ni­sche Private Equity Mandant genauso wie einige fran­zö­sisch­spra­chige Fami­li­en­un­ter­neh­men ihrem gewohn­ten Big4-Team den Rücken zuge­wen­det haben und mitt­ler­weile ihre Trans­ak­tio­nen in der Range zwischen EUR 10 Mio. und EUR 200 Mio. bei uns platzieren.

Ein weite­rer Grund ist unser Gespür für den Mittel­stand sowie die naht­lose Gesamt­be­treu­ung der Trans­ak­tion auf hohem Niveau – wobei der Part­ner oder der Senior Mana­ger ebenso bei der Bemes­sung des ersten Ange­bo­tes und der Verhand­lung des fina­len Kauf­prei­ses unter­stützt, wie beispiels­weise auch die Due Dili­gence verant­wort­lich leite­tet. Dafür sind bei den Big4 häufig verschie­dene Perso­nen verant­wort­lich und Infor­ma­tio­nen gehen zwischen den verschie­de­nen Abtei­lun­gen verloren.

Den Einstieg in das inter­na­tio­nale Trans­ak­ti­ons­ge­schäft haben wir letzt­lich unse­ren auslän­di­schen Netz­werk-Kolle­gen von RSM zu verdan­ken, die uns immer wieder ihr Vertrauen schen­ken und ihre Mandan­ten an ein Team in einer unbe­deu­ten­den deut­schen Stadt namens Siegen (engli­sche Über­set­zung: „Winning“) verwei­sen. Natür­lich werden wir diese Mandan­ten genauso bedie­nen, wie sie es in USA oder Frank­reich von unse­ren Kolle­gen gewohnt sind. Wir haben für diese Zwecke ein reines Trans­ak­ti­ons­team aufge­baut, führen Second­ments in USA oder Frank­reich durch und nehmen an inter­na­tio­na­len Trai­nings teil. Auch ist anzu­mer­ken, dass der fran­zö­si­sche PDG eines Fami­li­en­un­ter­neh­mens eben am liebs­ten fran­zö­sisch spricht.

2. Wie kommt Ihr Deal­f­low zustande?

Wieder­rum ist hier die geogra­fi­sche Lage von 8P im Herzen von Südwest­fa­len von hoher Bedeu­tung: Deutsch­lands Indus­trie­re­gion Nr. 3. — Der Beschäf­tig­ten­an­teil des produ­zie­ren­den Gewer­bes liegt in Südwest­fa­len bei 47,3 % — nur in Villin­gen-Schwen­nin­gen (52%) bzw. Heiden­heim-Aalen (50%) sind die Anteile höher. Wie in vielen ande­ren Netz­wer­ken rich­tet sich auch bei RSM die Vertei­lung von soge­nann­ten „Inbound Manda­ten“ in den klas­si­schen Berei­chen Wirt­schafts­prü­fung und Steu­ern nach der geogra­fi­schen Nähe. Dies hat insbe­son­dere zu einer Viel­zahl von inter­na­tio­na­len Prüfungs­man­dan­ten geführt, zu denen über die Jahre enge Verbin­dun­gen entstan­den sind, so dass wir natür­lich auch erster Ansprech­part­ner sind, wenn es um die Trans­ak­ti­ons­be­ra­tung geht.

Viel wich­ti­ger für den Deal Flow ist aller­dings die markt­füh­rende Stel­lung von 8P in Südwest­fa­len. Jeder unser 130 Mitar­bei­ter in den Berei­chen Steu­ern, Wirt­schafts­prü­fung und Rechts­be­ra­tung ist in erster Linie fokus­siert auf den südwest­fä­li­schen, mittel­stän­di­schen Unter­neh­mer, der nicht selten Welt­markt­füh­rer in seiner Diszi­plin ist. Die Menta­li­tät dieser Unter­neh­mer ist ähnlich wie in Schwa­ben. Zwar wird in die ganze Welt gelie­fert aber am liebs­ten arbei­tet man mit Menschen aus der Region zusam­men, die die glei­chen Werte teilen.  Nach­dem PWC den Stand­ort Siegen letz­tes Jahr geschlos­sen hat spricht sich vermehrt auch außer­halb unse­rer bestehen­den Mandant­schaft sowie bei den regio­na­len Netz­werk­part­nern rum, dass wir nun das einzige hoch­spe­zia­li­sierte Trans­ak­ti­ons­team in der gesam­ten Region sind.

3. Sie persön­lich fokus­sie­ren sich auf die Sell-Side. Wie kam es dazu und was ist hier wich­tig? Wer gehört zu ihren Part­ner und Klienten?

Sie können sich sicher vorstel­len, dass gerade das Thema Verkauf für jeden Unter­neh­mer sehr privat und hoch­emo­tio­nal ist. Wenn die fami­li­en­in­terne Nach­folge nicht möglich ist und der Unter­neh­mens­ver­kauf des teil­weise mehrere hundert Jahre alten Unter­neh­mens ansteht, da möchte man jeman­den vertrau­ens­vol­len an seiner Seite wissen, der die eige­nen Ziele und Beweg­gründe versteht. An dieser Stelle kam es in Vergan­gen­heit dann öfters dazu, dass der lang­jäh­rige persön­li­che Wirt­schafts­prü­fer und Steu­er­be­ra­ter des Unter­neh­mers also in erster Linie Kolle­gen von mir, mich als Spezia­list mit ins Boot nahmen, um dann anschlie­ßend den gesam­ten Verkaufs­pro­zess profes­sio­nell zu beglei­ten bis das Geld auf dem Konto lag. In dieser Situa­tion genießt man natür­lich einen hohen Vertrau­ens­vor­schuss. Dennoch muss man sich aber immer auch den Respekt und die Aner­ken­nung des Unter­neh­mers durch Kompe­tenz, Fleiß und Lösun­gen außer­halb des Lehr­buchs hart erar­bei­ten. Falls der Käufer nicht bereits vom Unter­neh­mer „mitge­bracht“ wird, grei­fen wir auf lang­jäh­rig, bekannte Part­ner aus namhaf­ten, mittel­stands­be­zo­ge­nen M & A‑Häusern zurück. Ähnlich verhält es sich mit eini­gen mittel­stands­be­währ­ten aber inter­na­tio­nal täti­gen Rechts­an­wäl­ten mit denen wir eine lang­jäh­rige Zusam­men­ar­beit pfle­gen. Ich denke Sie sehen mir nach, dass es nicht unse­rer Philo­so­phie entspricht, an dieser Stelle Namen von Mandan­ten oder Part­nern zu nennen.

 

 

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