ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe

Privatinvestoren suchen Beratung bei Direktbeteiligungen

Dazu 3 Fragen an Peter Beusch

Pesca Equity Part­ners in München
Foto: Peter Beusch
9. April 2019

Private Inves­to­ren und Vermö­gens­ver­wal­tun­gen suchen immer häufi­ger Möglich­kei­ten, unter­neh­me­ri­sche Betei­li­gun­gen direkt einzu­ge­hen. Etli­che davon wollen auch die weitere Entwick­lung einer Direkt­be­tei­li­gung dann aktiv beglei­ten. Spezia­lis­ten bieten Bera­tung, Due Dili­gence und Zugang zu Inves­to­ren und deren Netz­wer­ken, nicht zuletzt auch aktive Beglei­tung bei der Entwick­lung von Unternehmen.


Dazu 3 Fragen an Peter Beusch, Mana­ging Part­ner, Pesca Equity Part­ners in München

1. Was hat Sie veran­lasst, diese spezi­fi­sche Bera­tung anzu­bie­ten? Wann wurde Pesca Equity Part­ners gegründet?
Wir haben Pesca 2012 gegrün­det und sind damit jetzt seit 7 Jahren aktiv. Wir woll­ten uns damals mit einem unter­neh­me­ri­schen Ansatz von den bestehen­den klas­si­schen Fond­s­truk­tu­ren abgren­zen. Ziel war und ist, im Rahmen der von uns ange­streb­ten Betei­li­gun­gen möglichst hohe Flexi­bi­li­tät zu haben und über das Kapi­tal auch Zugang zu Netz­wer­ken und Erfah­run­gen zu eröff­nen. Maßgeb­lich war für uns die Tatsa­che, dass es sowohl seitens priva­ter, unter­neh­me­ri­scher Inves­to­ren wie Family Offices und priva­ter Unter­neh­men aber auch zT im insti­tu­tio­nel­len Bereich ein hohes Inter­esse an Direkt­be­tei­li­gun­gen gibt, aber die bestehen­den „klas­si­schen“ Ange­bote nicht die Erwar­tun­gen hinsicht­lich Trans­pa­renz oder auch Mitwir­kungs­mög­lich­kei­ten gibt. Wir arbei­ten eher im Stil­len und  stre­ben mit unse­ren Inves­to­ren eine lang­fris­tige und vor allem vertrau­ens­volle Zusam­men­ar­beit an.
2. Welche Vor- und auch Nach­teile sind mit Ihrer Bera­tung verbun­den? Inves­tie­ren Sie und Ihre Part­ner-Kolle­gen auch? In welchen Größen­ord­nun­gen wird inves­tiert und wie sehen die Finan­zie­rungs­struk­tu­ren aus?
Natür­lich inves­tie­ren wir mit, nur dann machen die Betei­li­gun­gen auch für uns Sinn. Unser Vorteil ist, dass wir zunächst keine Vorga­ben hinsicht­lich Struk­tur oder Betei­li­gungs­höhe haben. Für uns ist es zweit­ran­gig, ob wir das Kapi­tal für Add-ons oder für Wachs­tum in das Unter­neh­men inves­tie­ren, oder ob wir dem oder den Grün­dern aus priva­ten Grün­den Anteile abkau­fen. Wir als Pesca wollen die Gesamt­si­tua­tion verste­hen, den Hinter­grund der Trans­ak­tion und die Ziel­set­zung. Wenn das über­zeu­gend ist, finden wir eine Struk­tur, die für die bestehen­den Gesell­schaf­ter und das Unter­neh­men opti­mal ist. Da in der Regel der  geschäfts­füh­rende Gesell­schaf­ter in unse­ren Betei­li­gun­gen inves­tiert bleibt, kommt es uns dabei in erster Linie und ganz maßgeb­lich auf die Perso­nen und das Umfeld an, das wir dort vorfin­den. Deswe­gen auch unser Fokus auf „prima­ries“. Passt das nicht mit unse­ren Vorstel­lun­gen zusam­men, lassen wir lieber die Finger davon. Unser größ­ter Vorteil ist sicher die Flexi­bi­li­tät und unsere Zuver­läs­sig­keit. Nach­tei­lig ist in unse­rem sehr unter­neh­me­ri­schen Ansatz manch­mal die Fähig­keit, in den heute leider übli­chen, sehr brei­ten und oft über­trie­be­nen M&A‑Prozessen die dort gege­ben Vorga­ben zu erfül­len. Das diszi­pli­niert, aber wenn notwen­dig, bekom­men wir das auch hin, wie zuletzt im Rahmen der Betei­li­gung an der Brüning-Gruppe. In der Regel inves­tie­ren wir zwischen 5 Mio. Euro und 20 Mio. Euro, finden aber immer auch Lösun­gen, wenn es darüber hinausgeht.
3. Sie arbei­ten für insti­tu­tio­nelle Inves­to­ren, Unter­neh­mer bzw. Family Offices. Können Sie uns die Vorstel­lun­gen und Bedürf­nisse Ihrer Inves­to­ren näher beschreiben?
Alle wollen natür­lich Geld verdie­nen, aber es gibt schon erheb­li­che Unter­schiede. Das beginnt schon bei der Umset­zung der Trans­ak­tion — so sind vor allen Dingen unsere unter­neh­me­ri­sche Inves­to­ren in der Regel viel stär­ker an den handeln­den Perso­nen und deren unter­neh­me­ri­schen Fähig­kei­ten inter­es­siert und kaum an den Due Dili­gence Reports. Deswe­gen bieten wir in der Regel unse­ren Inves­to­ren auch direk­ten Zugang zum Unter­neh­men — bis hin zur Beglei­tung des Unter­neh­mens als Beirat, sofern das Sinn macht. Wich­tig ist nur, dass zunächst die Trans­ak­tion und später das Unter­neh­men dadurch nicht „beun­ru­higt“ wird. Maßgeb­lich für uns ist die erfolg­rei­che Entwick­lung des Unter­neh­mens — und diesem Grund­satz müssen sich alle Inves­to­ren unter­ord­nen. Natür­lich haben die Inves­to­ren in unse­rem Fall deut­lich mehr Trans­pa­renz über die Entwick­lung als in einem klas­si­schen Fond. Und nicht zuletzt sind mit unse­rem direk­ten Ansatz signi­fi­kant gerin­gere Kosten verbun­den. Aber wir beob­ach­ten auch, dass immer mehr insti­tu­tio­nell gepräg­tes Kapi­tal diese Art der Betei­li­gung sucht. — Allen gefällt unser rela­tiv defen­si­ver Ansatz: Wir suchen vernünf­tige und solide mittel­stän­di­sche Unter­neh­men, setzen sehr stark darauf, dass das bestehende Manage­ment (oft der geschäfts­füh­rende Gesell­schaf­ter) die erfolg­rei­che Entwick­lung der Vergan­gen­heit auch künf­tig fort­setzt und haben dabei eher zurück­hal­tende Renditeerwartungen.

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