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3 Fragen an kluge Köpfe

Mobile Trends in Deutschland

Dazu 3 Fragen an T. Hackspiel

Walter Fries Corpo­rate Finance
Foto: T. Hack­spiel | Walter Fries Corpo­rate Finance
20. Juni 2012

Die Gesell­schaft wird immer mobi­ler. Novel­lierte Endge­räte — Mobil­te­le­fone und Tablets — erschei­nen in immer kürze­ren Abstän­den. Die Smar­t­­phone-Verkäufe sollen in Deutsch­land 2012 auf 15,9 Mio Stück anstei­gen, ihr Markt­an­teil beträgt dann 55 Prozent. Beim Verkauf von Tablets werden 2012 wohl 2,1 Mio Exem­plare erreicht werden. e‑Markets expan­die­ren in enor­mer Geschwin­dig­keit und es entste­hen immer neue Geschäfts­mo­delle. Welche m‑com­­merce-Modelle liegen im Trend? Welche Tech­no­lo­gien sind gefragt und welche Präfe­ren­zen haben die Nutzer?


Dazu 3 Fragen an Execu­tive MBA und Senior Bera­ter bei WALTER FRIES Corpo­rate Finance GmbH in Aschaffenburg

1. Wohin geht der Trend im MOBILE COMMERCE? Welche Trends gibt es beim Shop­ping, bei den Funk­tio­na­li­tä­ten und in der Werbung?

Der Vormarsch der Smart­phones geht unge­bremst weiter. So kam BITKOM 2011 zu dem Ergeb­nis, dass mehr als jedes zweite in West­eu­ropa und den USA verkaufte Tele­fon ein Smart­phone ist. Welt­weit wird pro Sekunde ein Arti­kel über eine mobile Anwen­dung bei eBay gekauft. Insge­samt nutzen mitt­ler­weile rund sechs Millio­nen Deut­sche ein mobi­les Endge­rät zum Einkau­fen und man geht davon aus, dass binnen fünf Jahren etwa acht Prozent der umge­setz­ten Waren im E‑Commerce mobil verkauft werden.

Vor allem digi­tale Güter, wie Tickets, Musik, Apps und Bücher werden mit mobi­len Gerä­ten erwor­ben, da diese direkt auf dem mobi­len Gerät genutzt werden können. Die Websei­ten der Händ­ler werden in Form von Appli­ka­tio­nen zuneh­mend an mobile Geräte ange­passt, um den Einkauf auf diesen Seiten einfa­cher zu gestal­ten. Normale Websei­ten eignen sich dabei meist nicht für mobile Geräte, da sie bei gerin­ger Über­sicht­lich­keit zu viele Infor­ma­tio­nen bieten. Meist werden Buttons einge­rich­tet mit denen man direkt zum Abschluss des Kaufes kommt. So kann über neue Bezahl­an­ge­bote direkt durch Ankli­cken eines Buttons und Eingabe von Benut­zer­name und Pass­wort bezahlt werden, ohne dass eine aufwen­dige Eingabe von Adress­da­ten etc. nötig ist.

Wir gehen davon aus, dass mobile Werbung fester Bestand­teil des Marke­tings sein wird. Der Kunde tritt aufgrund der Mobi­li­tät in verän­der­ten Umge­bun­gen mit dem werben­den Unter­neh­men in Kontakt. Somit können die Firmen mit mobi­lem Marke­ting die Kunden zukünf­tig deut­lich geziel­ter ansprechen.

2. Welchen mobi­len Bezahl-Model­len gehört die Zukunft?

NFC (Near Field Commu­ni­ca­tion) und die Zahlung mit eWal­lets sind die Favo­ri­ten. — Nutzer laden sich Geld auf einen mobi­len Geld­beu­tel (dazu benö­ti­gen sie ein Konto bei einem Anbie­ter der eWal­lets – z.B. google) und können dann im statio­nä­ren Handel oder auch direkt im Online-Shop über dieses Konto bezah­len. Im Laden muss das Gerät an ein Empfän­ger­ge­rät gehal­ten werden, damit die entspre­chen­den Daten per NFC über­tra­gen werden können. Im Inter­net wird durch Angabe der entspre­chen­den Account-Daten bezahlt.

Darüber hinaus spie­len firmen­ei­gene Bezahl­mo­delle, bei denen die Kunden über vorher erwor­bene Credits bzw. Gutha­ben bezah­len können, eine wich­tige Rolle. Aussichts­rei­che Bezahl­dienste sind QR-Shop­ping von Ebay/Paypal, „Drive Thru Payment“ (Star­bucks), „Yapi­tal“ (Otto Group) und „Mpass“ (Tele­fo­nica). Lang­fris­tig wird sich unse­res Erach­tens die NFC Tech­no­lo­gie durch­set­zen, da mit dieser Zahlun­gen schnell abzu­wi­ckeln sind, sie sehr einfach ist und auch mit ande­ren Funk­tio­nen, wie Treue- oder Coupon-Syste­men verbun­den werden kann. Zu erwäh­nen ist, dass sich Bezahl­dienste in Asien (hohe Handy­ver­brei­tung, teil­weise keine flächen­de­ckende DSL-Infra­struk­tur) und Nord­ame­rika (hier exis­tie­ren kaum komfor­ta­ble Bezahl­ver­fah­ren wie Über­wei­sung oder Last­schrift) sicher­lich noch schnel­ler durch­set­zen werden als in Deutschland.

3. Welcher Trend kris­tal­li­siert sich bei den M&A — Deals in diesem Bereich heraus? Was wird gesucht?

Bei den M&A Trans­ak­tio­nen zeich­net sichab, dass insbe­son­dere junge Tech­no­lo­gie-Unter­neh­men in den Fokus der Inves­to­ren rücken. Unter­neh­men die mit neuen Tech­no­lo­gien und Appli­ka­tio­nen auf sich aufmerk­sam machen. Diese Unter­neh­men werden häufig bereits in der Entwick­lungs­phase von den großen Market­play­ern über­nom­men und in deren Geschäfts­struk­tur inte­griert. So schaf­fen es die klei­nen Unter­neh­men, ihre Tech­no­lo­gien an den Markt zu brin­gen und die Market­player, sich weiter gegen­über dem Wett­be­werb zu diffe­ren­zie­ren. Hier wäre beispiels­weise die Über­nahme von Insta­gram durch Face­book zu nennen.

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