ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe

Minderheitsgesellschafter treffen den Nerv von Unternehmern

Dazu 3 Fragen an Sébastien Neiss

Crédit Mutuel Equity
20. Mai 2020

Für mittel­stän­di­sche Unter­neh­men bieten kapi­tal­starke Minder­heits­ge­sell­schaf­ter viele Vorteile. Bei Finanz­in­ves­to­ren gelten solche Betei­li­gun­gen hinge­gen als eher unbe­liebt, weil sie nur begrenzte Kontrolle über das Unter­neh­men ermög­li­chen. In Frank­reich ist das Modell dennoch weit verbrei­tet – weit mehr als in Deutsch­land. Verspricht es auch hier­zu­lande Erfolg?


Dazu 3 Fragen an Sébas­tien Neiss, Deutsch­land-Geschäfts­füh­rer von Crédit Mutuel Equity

1. Der Invest­ment­schwer­punkt von Crédit Mutuel Equity liegt auf Minder­heits­be­tei­li­gun­gen. Warum sind Minder­hei­ten für Sie attraktiv?

Weil wir damit seit mehr als 35 Jahren erfolg­reich sind! Frank­reich hat, ähnlich wie Deutsch­land, eine Fülle von erfolg­rei­chen, in ihrer Nische teil­weise global führende Unter­neh­men, die mit einem Part­ner weiter wach­sen wollen. Alle großen fran­zö­si­schen Bank­grup­pen unter­hal­ten daher ein solches Betei­li­gungs­ge­schäft. Dieser Markt hat in Frank­reich ein Volu­men von etwa 8–10 Milli­ar­den Euro. Mit mehr als drei Milli­ar­den Euro ist Crédit Mutuel hier­bei der größte Player. Wir inves­tie­ren zu 100 Prozent Eigen­ka­pi­tal der Crédit Mutuel-Gruppe. Auf diese Weise sind wir unab­hän­gig von Dritt­in­ves­to­ren und sehr flexi­bel bei der Halte­dauer, auch bei der Rendi­te­er­war­tung müssen wir uns nicht nach Drit­ten rich­ten. Wir suchen uns profi­ta­ble Unter­neh­men mit Wachs­tums­po­ten­tial und einem erfolg­rei­chen Manage­ment, an das wir glau­ben, und sind dort im Mittel acht Jahre, oft auch deut­lich länger investiert.

2. Wie wird dieses Modell im deut­schen Markt aufgenommen?

Sehr gut. In rund zwei Jahren haben wir bereits fünf Trans­ak­tio­nen abge­schlos­sen. Unser ‚gedul­di­ges Kapi­tal‘ trifft den Nerv von Unter­neh­mern und Unter­neh­mer­fa­mi­lien, die einen lang­fris­tig orien­tier­ten Part­ner suchen. Wir bieten mehr als nur Kapi­tal, nämlich das Know-how und das Bezie­hungs­netz­werk aus mehr als 350 Betei­li­gun­gen, die sich über­wie­gend in Europa und Nord­ame­rika befin­den. Damit können wir Unter­neh­mer bei ihrem Wachs­tum unter­stüt­zen, ohne dass sie die Kontrolle über das von ihnen gegrün­dete Unter­neh­men abge­ben müssen. So können sie Projekte durch­füh­ren, die sie aus eige­ner Kraft nicht oder nur lang­sa­mer hätten bewäl­ti­gen können, oder einen Teil ihres Kapi­tals zur Absi­che­rung der Fami­lie auf die Seite brin­gen. Manch­mal ist vertrag­lich verein­bart, dass die Unter­neh­mer selbst unse­ren Anteil eines Tages wieder über­neh­men können. So helfen wir ihnen bei der Über­brü­ckung der Zeit, bis die nächste Gene­ra­tion oder ein exter­ner Nach­fol­ger die Führung über­nimmt. Wir reinves­tie­ren auch gerne in Unter­neh­men, die erfolg­reich sind und die wir bereits gut kennen.

3. Gestar­tet sind Sie in Deutsch­land 2018 unter dem Namen CIC Capi­tal, seit Ende 2019 firmie­ren Sie unter der Marke Crédit Mutuel Equity. Was verbirgt sich hinter diesem Wechsel?

CIC Capi­tal war als Marke für die Märkte außer­halb Frank­reichs etabliert. Unser eigent­li­cher Name, CM-CIC Inves­tis­se­ment, war schon immer schwer auszu­spre­chen. Mit Crédit Mutuel Equity haben wir unse­ren Auftritt verein­heit­licht, auch für die Schweiz, USA und Kanada. Der neue Name drückt noch genauer aus, was wir tun: wir inves­tie­ren Eigen­ka­pi­tal der Bank- und Versi­che­rungs­gruppe Crédit Mutuel. Und er rückt uns näher an den Mutter­kon­zern mit seinen genos­sen­schaft­li­chen Werten. Crédit Mutuel ist eine der belieb­tes­ten Marken im fran­zö­si­schen Finanz­we­sen, die extrem hohes Anse­hen und Vertrauen genießt. Wir sind daher sehr stolz, diesen Namen tragen zu dürfen. In Frank­reich geht mit der Namens­än­de­rung auch eine hand­feste Verän­de­rung einher: Dort wird Crédit Mutuel Equity künf­tig auch Infra­struk­tur-Invest­ments täti­gen – und zwar mittels eines Fonds, an dem sich auch Dritte betei­li­gen werden. In Deutsch­land spielt das aber fürs Erste keine Rolle, hier konzen­trie­ren wir uns zunächst weiter auf den Aus- und Aufbau unse­res Direkt­be­tei­li­gungs­port­fo­lios von mittel­stän­di­schen Unternehmen.

 

Über Crédit Mutuel Equity 

Bei Crédit Mutuel Equity stehen die Bezie­hung und die enge Zusam­men­ar­beit zwischen dem erfah­re­nen Invest­ment­team und den Führungs­kräf­ten in den Port­fo­lio-Unter­neh­men im Mittel­punkt. Mit der lang­fris­ti­gen Perspek­tive eines fonds­un­ab­hän­gi­gen „Evergreen“-Ansatzes ist Crédit Mutuel Equity bereits seit 35 Jahren erfolg­reich. Tradi­tio­nell steht die Gesell­schaft Unter­neh­mern insbe­son­dere als Minder­heits­ge­sell­schaf­ter zur Seite, der gedul­di­ges Kapi­tal ohne vorge­ge­be­nen Betei­li­gungs­ho­ri­zont zur Verfü­gung stellt und sich aktiv bei der Entwick­lung des Unter­neh­mens einbringt, geht aber auch Mehr­heits­be­tei­li­gun­gen ein.
Crédit Mutuel Equity inves­tiert aktu­ell rund 3,0 Mrd. Euro Eigen­ka­pi­tal der Crédit Mutuel-Gruppe, das Port­fo­lio besteht derzeit aus rund 360 Unter­neh­men. Unter der Marke Crédit Mutuel Equity hat man die Akti­vi­tä­ten nach Kanada (Mont­real, Toronto), USA (New York, Boston), Deutsch­land (Frank­furt), die Schweiz (Genf, Zürich) und das Verei­nigte König­reich (London) ausgeweitet.

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