IT Services und Software sind Erfolgsfaktoren in Unternehmen
Der Markt für IT-Dienstleistungen und Software in Deutschland ist äußerst fragmentiert. Neben wenigen sehr großen Playern bestehen eine Vielzahl kleiner bis sehr kleiner Unternehmen, die in attraktiven Nischen insbesondere fachliche und branchenspezifische Spezialthemen besetzen. Seit einigen Jahren ist eine zunehmende Tendenz zur stärkeren Konsolidierung im IT-Markt zu beobachten, da Unternehmensgröße und Breite des Angebots sowie überregionale/internationale Präsenz (ggf. auch für near-shoring in Anbetracht bestehender Mitarbeiterressourcen-Knappheit und relativ hoher Personalkosten) zunehmend zu einem wesentlichen Wettbewerbsfaktor insb. bei der Vergabe von Aufträgen durch große Unternehmen und Konzerne wird.
Im bislang kaum besetzten mittleren Marktsegment formieren sich oftmals unternehmerisch geprägte und flexibel/dezentral strukturierte Unternehmensgruppen, die sich u.a. durch Zukäufe im Rahmen von Buy-and-Build-Strategien mit spezifischen Themen und breiterem Angebotsspektrum im Markt positionieren und Volumen generieren, um bei großen Kunden als preferred supplier umfassende, ggf. internationale Projekte/Aufträge realisieren zu können. Aufgrund der guten Konjunktur der letzten Jahre gerade auch im IT-Umfeld verfügen viele Unternehmen hierfür über gut gefüllte Kassen. Neben den nationalen Playern suchen verstärkt auch große, internationale IT-Anbieter nach einer erhöhten Präsenz im volumensstarken und wirtschaftlich attraktiven deutschen Markt.
Die IT-Branche wurde von den Krisenjahren 2008/2009 im Vergleich zu anderen Industrien spät getroffen und hat sich auch relativ schnell erholt. Zu der wachstumsstarken Entwicklung der IT-Branche haben nicht zuletzt die zunehmende Bedeutung von IT als erfolgskritischer Wettbewerbsfaktor für Unternehmen u.a. durch Erhöhung der Effizienz bei zunehmendem Kostendruck, für die erfolgreiche Umsetzung von sich rasant entwickelnden internet-basierten Geschäftsmodellen und sich verändernden Kommunikationsformen wie bspw. Social Media etc. beigetragen.
Die Euro- und Finanzmarktkrise hat die Branche kaum getroffen; nach einem äußerst wachstumsstarken Jahr 2011 wird sowohl für 2012 als auch mittelfristig ein nachhaltig hohes Wachstum zwischen 5 und 10% je nach Branchensegment prognostiziert. Der vom Branchenverband Bitkom gemessene Konjunkturbarometer liegt weiterhin deutlich über dem Ifo-Index und die IT-Branche wächst erheblich stärker als die Gesamwirtschaft.
Wesentliche Trends und Wachstumstreiber im Unternehmens-IT-Umfeld sind nach Einschätzung von Branchenteilnehmern und Anwendern vor allem
- die Entwicklung und Nutzung von mobilen Endgeräten und ‑systemen in Unternehmen mit Anbindung an die Unternehmens-IT und Integration in die Geschäftsprozesse („Mobile Business“)
- die Zurverfügungstellung von Software- und IT-Infrastruktur durch externe Dienstleister mit Nutzungsmodellen auf der Basis von Pay-per-Use („Cloud Computing“ mit “Software-as-a-Service” und „Infrastructure-as-a-Service“)
- die zunehmende Bedeutung von Social Media auch im Business-Umfeld
- sowie — mit vorgenannten Trends einhergehend — das Thema IT-Sicherheit/Compliance.
Wachstumshemmend sind nach Wahrnehmung der Branche vor allem der Angebotsengpass bei qualifizierten Fachkräften.