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VC World Fund führt 128 Mio. Euro Series A2 für Quantencomputer IQM

Foto: IQM-Grün­der (v. links n. rechts): Prof. Mikko Möttönen, Chief Scien­tist, Dr. Jan Goetz, CEO, Dr. Kuan Yen Tan, CTO, und Dr. Juha Vartia­i­nen, COO
27. Juli 2022

Espoo (Finn­land) und München – IQM Quan­tum Compu­ters (IQM), Euro­pas führen­des Unter­neh­men für den Bau supra­lei­ten­der Quan­ten­com­pu­ter, hat 128 Millio­nen Euro in einer Series-A2-Finan­­zie­rungs­­runde einge­sam­melt. Lead-Inves­­tor ist Euro­pas größ­ter Climate-Tech-Wagnis­­­ka­pi­­tal­­ge­­ber World Fund aus Berlin. Mit dem Geld will IQM mit Büros unter ande­rem im finn­län­di­schen Espoo und München seine führende Rolle in Europa weiter ausbauen und inter­na­tio­na­li­sie­ren. „Diese Finan­zie­rungs­runde zeigt, wie wich­tig unsere Mission ist: Quan­ten­com­pu­ter für das Wohl­erge­hen der Mensch­heit zu entwi­ckeln. Sie zeigt auch das Vertrauen in unser Geschäfts­mo­dell und in die Fähig­keit unse­res Teams, die Zukunft der Quan­ten­tech­no­lo­gie zu gestal­ten“, sagt der deut­sche IQM-Grün­­der und CEO Dr. Jan Goetz.

Diese Finan­zie­rungs­runde ist die größte, die ein euro­päi­sches Unter­neh­men für Quan­ten­com­pu­ter bisher erhal­ten hat.

Die Finan­zie­rung folgt auf eine Series-A1-Finan­­zie­rung in Höhe von 39 Mio. Euro 2020 und beinhal­tet den Anfang 2022 ange­kün­dig­ten Risi­ko­kre­dit der Euro­päi­schen Inves­ti­ti­ons­bank (EIB) in Höhe von 35 Mio. Euro. An der Runde betei­lig­ten sich Bayern Kapi­tal, EIC Acce­le­ra­tor, OurC­rowd, QuIC SPV, Tofino und Varma sowie die bestehen­den Inves­to­ren MIG Fonds, Tesi, Open­O­cean, Maki.vc, Matadero QED, Vsquared, Salvia GmbH, Santo Venture Capi­tal GmbH und Tencent.

Für die Inves­to­ren kommen­tiert Dr. Sierk Poet­ting, Vorstands­vor­sit­zen­der von IQM, die Runde: „Diese Finan­zie­rungs­runde ist sehr wich­tig für das Unter­neh­men. Sie ist Bestä­ti­gung für die bisher erreich­ten tech­no­lo­gi­schen Meilen­steine und wird die zukünf­tige Entwick­lung deut­lich beschleu­ni­gen. Wir sind dank­bar für die erneute Bestä­ti­gung durch die bestehen­den Inves­to­ren und begrü­ßen die neuen Inves­to­ren in dieser star­ken Runde.“

Euro­päi­scher Pionier der Quantentechnologie

Seit seiner Grün­dung im Jahr 2018 hat sich IQM zum welt­weit am schnells­ten wach­sen­den Unter­neh­men für Quan­ten­com­pu­ter entwi­ckelt und seine Posi­tion als euro­päi­scher Markt­füh­rer im Bau supra­lei­ten­der Quan­ten­com­pu­ter gefes­tigt. IQM ist das einzige euro­päi­sche Unter­neh­men, das bereits voll­stän­dige Quan­ten­sys­teme liefert. Zu den Part­nern gehört unter ande­rem ein welt­weit führen­der Auto­her­stel­ler. Dabei verfolgt IQM eine inno­va­tive Co-Design-Stra­­te­­gie, bei der es eng mit Indus­trie­kun­den zusam­men­ar­bei­tet, um anwen­dungs­spe­zi­fi­sche Prozes­so­ren zu entwickeln.

Laut der Boston Consul­ting Group (BCG) könnte Quan­ten­tech­no­lo­gie in den kommen­den 15 bis 30 Jahren welt­weit einen Wert von bis zu 850 Mrd. US-Dollar schaf­fen, wenn sie skaliert und die Genau­ig­keit und Stabi­li­tät verbes­sert wird. Quan­ten­com­pu­ter sind eine Grund­la­gen­tech­no­lo­gie, die für bestimmte Berech­nun­gen extreme Geschwin­dig­keits­vor­teile gegen­über jedem Super­com­pu­ter hat. Sie hat großes Poten­tial für Berei­che wie Arznei­mit­tel­for­schung, Verschlüs­se­lung und das präzi­sere Vorher­sa­gen von Bewe­gun­gen auf Finanz­märk­ten. Google verkün­dete bereits 2019, dass ein von ihnen entwi­ckel­ter Quan­ten­pro­zes­sor eine Berech­nung in 200 Sekun­den abge­schlos­sen habe, für die der schnellste Super­com­pu­ter der Welt 10.000 Jahre gebraucht hätte.

Quan­ten­com­pu­ter können zur Lösung der Klima­krise beitragen

Ziel von IQM ist seit der Grün­dung, mit der eige­nen Tech­no­lo­gie zum gesell­schaft­li­chen Fort­schritt beizu­tra­gen, wozu auch ein Beitrag zur Bewäl­ti­gung der Klima­krise gehört. Für Quan­ten­com­pu­ter gibt es hier großes Poten­zial, weil sich mit ihr Lösun­gen model­lie­ren lassen, die mit der heuti­gen Rechen­leis­tung klas­si­scher Compu­ter nicht möglich sind. Laut McKin­sey kann mit Hilfe von Quan­ten­in­for­ma­tik entwi­ckelte Klima­tech­no­lo­gie die CO2-Emis­­sio­­nen bis 2035 um sieben Giga­ton­nen pro Jahr reduzieren.

Das Poten­zial der Tech­no­lo­gie von IQM liegt zum Beispiel in der Opti­mie­rung von Ener­gie­net­zen oder der Klima­mo­del­lie­rung. Das Unter­neh­men betreibt bereits Grund­la­gen­for­schung für deut­lich bessere Akkus sowie an völlig neuen Metho­den für das Design von Materialien.

Eine Haupt­kenn­zahl des Lead-Inves­­tors World Fund bei seinen Inves­ti­tio­nen ist das Climate Perfor­mance Poten­tial (CPP). Die Unter­neh­men und Tech­no­lo­gien, in die inves­tiert wird, sollen das Poten­zial haben, bis 2040 jähr­lich jeweils mindes­tens 100 Millio­nen Tonnen CO2-Emis­­sio­­nen zu vermei­den. Die CPP-Berech­nun­­gen des Fonds zeigen, dass die Tech­no­lo­gie von IQM allein aufgrund verbes­ser­ter Batte­rie­leis­tung und ‑nutzung das Poten­zial hat, diese Schwelle zu überschreiten.

Dazu sagt Daria Saha­rova, Mitgrün­de­rin des World Fund: „Die Quan­ten­in­for­ma­tik hat das Poten­zial, eine trei­bende Kraft hinter den Durch­brü­chen zu sein, die wir zur Lösung der Klima­krise benö­ti­gen. Wir sind stolz darauf, diese Finan­zie­rungs­runde anzu­füh­ren und die Ambi­tio­nen von IQM zu unter­stüt­zen, einen Quan­ten­vor­teil für Klima- und Nach­hal­tig­keits­ziele zu schaf­fen. Diese Inves­ti­tion steht im Einklang mit unse­rer Verpflich­tung, nur Unter­neh­men mit dem höchst­mög­li­chen Climate Perfor­mance Poten­tial (CPP) zu unter­stüt­zen. Ziel ist, dass die von uns finan­zier­ten Unter­neh­men bis 2040 insge­samt jähr­lich zwei Giga­ton­nen CO2 einspa­ren – das sind vier Prozent aller derzei­ti­gen globa­len Emis­sio­nen. IQM ist es bereits gelun­gen, ein star­kes Geschäft mit Fokus auf Hoch­­­leis­­tungs-Rechen­­zen­­tren und Forschungs­la­bore aufzu­bauen. Wir freuen uns darauf, Teil ihres Wachs­tums auf dem Weg zur globa­len Markt­füh­rer­schaft zu sein.“

Erstes Invest­ment des 2021 aufge­leg­ten ScaleUp-Fonds Bayern

Die Betei­lung von Bayern Kapi­tal, der Venture- und Growth-Capi­­tal-Gesel­l­­schaft des Frei­staats Bayern, in acht­stel­li­ger Höhe ist das erste Invest­ment des 2021 aufge­leg­ten ScaleUp-Fonds Bayern für stark expan­die­rende High-Tech-Unter­­neh­­men mit Betei­li­gun­gen zwischen 10 und 25 Mio. Euro. „Quan­ten­com­pu­ter sind heute eine zentrale Zukunfts­tech­no­lo­gie und Bayern ist mit seinen heraus­ra­gen­den Kompe­ten­zen in Wissen­schaft und Wirt­schaft im Bereich der Quan­ten­tech­no­lo­gien hier hervor­ra­gend aufge­stellt“, so der Baye­ri­sche Wirt­schafts­mi­nis­ter Hubert Aiwan­ger: „IQM ist akti­ver Part­ner des Munich Quan­tum Valley und leis­tet einen wich­ti­gen Beitrag, um Quan­ten­com­pu­ter in eine Umge­bung von Höchs­t­­leis­­tungs-Compu­­tern zu inte­grie­ren und diese Rechen­ka­pa­zi­tä­ten Anwen­dern in Wissen­schaft und Wirt­schaft zugäng­lich zu machen.“

„Für die erste Betei­li­gung mit dem ScaleUp-Fonds Bayern hätten wir uns kaum ein besse­res Unter­neh­men mit Signal­wir­kung für die gesamte Region wünschen können“, so Dr. Georg Ried, Geschäfts­füh­rer von Bayern Kapi­tal. IQM ist unter ande­rem mit dem neuen Quan­ten­com­pu­ter im Leib­­niz-Rechen­­zen­­trum (LRZ) in Garching bei München präsent.

Über IQM Quan­tum Computers

IQM ist der paneu­ro­päi­sche Markt­füh­rer im Bau von Quan­ten­com­pu­tern. IQM bietet Super­­com­­pu­­ting-Rechen­­zen­­tren, Labors und Unter­neh­men die Instal­la­tion von Quan­ten­rech­nern vor Ort an und erlaubt vollen Zugang zu dieser Hard­ware. Für Indus­trie­kun­den bietet IQM einen Quan­ten­vor­teil durch einen einzig­ar­ti­gen anwen­dungs­spe­zi­fi­schen Co-Design-Ansatz.

IQM baut zusam­men mit dem gemein­nüt­zi­gen Tech­ni­schen Forschungs­zen­trum Finn­land (VTT), die größte Orga­ni­sa­tion für Auftrags­for­schung in Nord­eu­ropa, den ersten kommer­zi­el­len 54-Qubit-Quan­­ten­­com­­pu­­ter in Finn­land. Das von IQM gelei­tete Konsor­tium Q‑Exa baut einen Quan­ten­com­pu­ter in Deutsch­land. Dieser Compu­ter wird in einen High-Perfor­­mance-Super­­com­­pu­­ter inte­griert werden, um dessen Forschungs­leis­tung zu beschleu­ni­gen. IQM beschäf­tigt mehr als 180 Mitarbeiter:innen und hat Büros in München, Paris, Madrid und Espoo.
www.meetiqm.com

Über World Fund

World Fund ist der größte auf Europa fokus­sierte Klima-Risi­­ko­­ka­pi­­tal­­fonds und wurde von Daria Saha­rova, Dani­jel Više­vić, Craig Douglas und Tim Schu­ma­cher gegrün­det. Von Ener­gie, Lebens­mit­teln, Land­wirt­schaft und Flächen­nut­zung bis hin zu Bauma­te­ria­lien, Ferti­gung und Verkehr inves­tiert der World Fund in euro­päi­sche Klima­tech­no­lo­gien mit einem Climate Perfor­mance Poten­tial (CPP) von mindes­tens 100 Mio. Tonnen einge­spar­ten CO2-Emis­­sio­­nen pro Jahr. Als Inves­tor vertritt der World Fund die These, dass Start­ups mit einem entspre­chen­den CPP zu den wert­volls­ten Unter­neh­men der kommen­den Dekade gehö­ren werden. www.worldfund.vc

Über Bayern Kapital

Die Bayern Kapi­tal GmbH mit Sitz in Lands­hut wurde auf Initia­tive der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung 1995 als 100-prozen­­tige Toch­ter­ge­sell­schaft der LfA Förder­bank Bayern gegrün­det. Bayern Kapi­tal stellt als Venture-/Growth-Capi­­tal-Gesel­l­­schaft des Frei­staats Bayern den Grün­dern inno­va­ti­ver High-Tech-Unter­­neh­­men und inno­va­ti­ven Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men in Bayern Betei­li­gungs­ka­pi­tal zur Verfü­gung. Bayern Kapi­tal verwal­tet spezia­li­sierte Betei­li­gungs­fonds mit einem Betei­li­gungs­vo­lu­men von rund 700 Millio­nen Euro. Bislang hat Bayern Kapi­tal rund 370 Millio­nen Euro Betei­li­gungs­ka­pi­tal in rund 300 inno­va­tive tech­­no­­lo­­gie-orien­­tierte Unter­neh­men aus verschie­dens­ten Bran­chen inves­tiert, darun­ter Life Scien­ces, Soft­ware & IT, Werk­stoffe & Neue Mate­ria­lien, Nano­tech­no­lo­gie sowie Umwelt­tech­no­lo­gie. Bayern Kapi­tal hat die zum Teil börsen­no­tier­ten und in ihren Bran­chen heute als Markt­füh­rer gelten­den Unter­neh­men EOS Elec­tro Opti­cal Systems, conga­tec, Morpho­Sys, voxel­jet, parcel­Lab, SimS­cale, proglove, Sirion Biotech und viele weitere bereits früh bei der Reali­sie­rung ihrer Projekte und auch groß­vo­lu­mi­ger Finan­zie­rungs­run­den unter­stützt. So sind in Bayern über 8.000 Arbeits­plätze dauer­haft in zukunfts­fä­hi­gen Unter­neh­men entstanden.

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