Die deutsche Wirtschaft hat in den letzten beiden Jahren gezeigt, welche Stärke in ihr steckt. Alles deutet darauf hin, dass sich der Aufschwung weiter fortsetzt, wenn auch mit ruhigerem Expansionstempo. Die konjunkturelle Erholung hat auch auf dem Private Equity-Markt zu einer deutlichen Belebung geführt. Nach Angaben des Verbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) lagen die Investitionen am Private Equity-Markt 2010 mit € 4,4 Mrd. fast 60% höher als im Jahr zuvor. Diese Entwicklung ist erfreulich. Sie schärft allerdings auch die Verantwortung aller Beteiligten, neue Übertreibungen zu vermeiden und das richtige Augenmaß zu bewahren.

Das Gros der Investitionssumme ent el dabei wie schon in den Vorjahren auf Mehrheitsbeteiligungen – sie machten insgesamt € 2,52 Mrd. aus. Private Equity gewinnt aber auch bei Minderheitsbeteiligungen und der Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Obwohl es vielen mittelständischen Unternehmen gelungen ist, trotz Finanzkrise ihre Eigenkapitalquote zu erhöhen, gibt es hier nach wie vor einen hohen Bedarf an eigenkapitalnahen Finanzierungsformen. Insbesondere die seit 2011 anstehenden Anschluss Finanzierungen für die am Kapitalmarkt verbrieften Standardmezzaninprogramme werden viele Unternehmen nicht aus eigenen Mitteln oder mit Hilfe ihrer Hausbank ablösen können. Hier bietet Private Equity eine wichtige Finanzierungsalternative.

Trotz eines sich insgesamt belebenden Marktes für Wachstums- und Übernahmefinanzierungen bewegen sich die Frühphasen Finanzierungen weiterhin auf niedrigem Niveau. Durch die Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich der Kapitalmangel im Venture Capital Segment sogar noch verschärft. Die Bundesregierung hat hier bereits gegengesteuert und ihr Förderinstrumentarium ausgebaut. Innerhalb kurzer Zeit haben wir die Mittel für den ERP-Startfonds auf mehr als € 700 Mio. aufgestockt.