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Healthcare-Unternehmen warben 2017 Rekordsummen ein

1. Januar 2018

Paris/München — Biotech-Unter­­neh­­men waren im ablau­fen­den Jahr begehrte Über­nah­me­ob­jekte: Mit 54 Prozent Aufschlag auf den Börsen­kurs einen Monat vor Über­­­nahme-Bekann­t­­gabe erziel­ten Biotech-Unter­­neh­­men in 2017 welt­weit die höchs­ten Über­nah­me­prä­mien – klar über dem Fünf­­jah­­res-Durch­­­schnitt von 45%. Das ergab eine Analyse der Invest­ment­bank Bryan, Garnier & Co.

Betrach­tet wurden die 1040 welt­wei­ten M&A‑Transaktionen, die in den ersten neun Mona­ten 2017 im Heal­th­­care-Bereich statt­fan­den: 132 Zukäufe von Biotech-Unter­­neh­­men, 219 von Pharma-Firmen und 689 im Bereich Medi­zin­tech­nik. Mit vergleichs­weise nied­ri­gen 21 Prozent Aufpreis auf den jewei­li­gen Börsen­kurs einen Monat vor Bekannt­gabe der Über­nah­me­pläne waren Pharma-Unter­­neh­­men um 33 Prozent­punkte preis­wer­ter zu haben als Biotech-Firmen. Für Medi­­zin­­tech­­nik-Unter­­neh­­men indes zahl­ten die Käufer eben­falls deut­li­che Preis­auf­schläge von 44 Prozent.

„Zwar gab es 2017 nur wenig große Deals und Über­nah­men wie die von Acte­l­ion und Kite waren Ausnah­men, aber es gab eine Viel­zahl klei­ne­rer Trans­ak­tio­nen und vor allem Biotech-Unter­­neh­­men werden zuneh­mend teurer,“ betont Falk Müller-Veerse, Mana­ging Part­ner von Bryan Garnier in Deutsch­land. Das sei auch nicht verwun­der­lich, denn Biotech-Unter­­neh­­men bekä­men zuneh­mend Zulas­sun­gen für Medi­ka­men­ten­kan­di­da­ten, die einen Thera­pie­durch­bruch darstell­ten. „Und das sind genau die Art von Produk­ten, die die großen Phar­ma­un­ter­neh­men für ihre eigene Pipe­line brauchen.“

Im Vergleich zu den Vorjah­ren haben Heal­th­­care-Unter­­neh­­men 2017 welt­weit Rekord­sum­men einge­sam­melt: Schon nach neun Mona­ten hat das Volu­men an einge­wor­be­nem Eigen­ka­pi­tal (Private Place­ments) mit 9 Mrd. US-Dollar das Niveau der Jahre 2016 (8,1 Mrd. US-Dollar) und 2015 (6,1 Mrd. US-Dollar) über­schrit­ten. Auch die Akti­vi­tä­ten im Bereich Equity Capi­tal Markets nahmen deut­lich zu: In Europa stieg das Volu­men an Public Equity (öffent­lich einge­wor­be­nes Eigen­ka­pi­tal) in den ersten neun Mona­ten auf 1,5 Mrd. Euro (2016: 860 Mio Euro); damit erreichte es in den ersten drei Quar­ta­len fast schon wieder das Niveau von 2015 (1,8 Mrd. Euro).

Zuneh­mende M&A Akti­vi­tät erwartet
Bryan Garnier rech­net mit weiter zuneh­men­den M&A‑Aktivitäten in 2018, nicht zuletzt ange­sichts der zuneh­men­den Konzen­tra­tion der großen Pharma-Firmen auf wenige stra­te­gi­sche Geschäfts­fel­der. Hinzu käme der Trend zur Digi­ta­li­sie­rung des Gesund­heits­we­sens, unge­ach­tet der drohen­den Gefah­ren von Cyber-Atta­­cken, auf die der Gesund­heits­sek­tor nur begrenzt vorbe­rei­tet sei.

Zuneh­mende Kauf­lust vor allem ameri­ka­ni­scher Unter­neh­men erwar­ten die Analys­ten von Bryan Garnier im Zuge der Steu­er­re­form in den USA. Zudem versprä­chen neue Thera­pie­for­men neue Wachs­tums­mög­lich­kei­ten: Hier spiele aktu­ell die Immun-Onko­­lo­­gie eine große Rolle, in diesem Bereich werden für 2018 zahl­rei­che neue Studi­en­ergeb­nisse erwar­tet. Künf­tig beson­ders attrak­tiv seien zudem Unter­neh­men, die die neuen trans­for­ma­ti­ven Thera­pie-Ansätze wie mRNA, CAR‑T und Mikro­biom verfolg­ten; die rund 11 Mrd. teure Über­nahme des CAR‑T Zell­spe­zia­lis­ten Kite Pharma durch Gilead sei dafür ein gutes Beispiel. Zu den erfolg­rei­chen Unter­neh­men im Bereich mRNA zähle nicht zuletzt auch die deut­sche BioNTech, die bereits mit namhaf­ten Indus­trie­part­nern wir Sanofi, Bayer und Genen­tech aufwar­ten könne.

„Ange­sichts des guten Markt­um­felds und der attrak­ti­ven Bewer­tun­gen am Kapi­tal­markt wird für viele Heal­th­­care-Unter­­neh­­men auch der Börsen­gang als ulti­ma­tive Möglich­keit zur Kapi­tal­be­schaf­fung wieder inter­es­san­ter“ betonte Dr. Nicho­las Hanser, der von München aus das deutsch­spra­chige Kapi­tal­markt­ge­schäft für Bryan, Garnier & Co betreut.

Über Bryan Garnier & C0
Bryan, Garnier & Co, 1996 in Paris und London gegrün­det, ist eine auf euro­päi­sche Wachs­tums­fir­men ausge­rich­tete Invest­ment­bank mit Büros in London, Paris, München und New York. Als unab­hän­gige “Full Service“ Invest­ment­bank bietet sie umfas­sende Finan­zie­rungs­be­ra­tung und Beglei­tung entlang des komplet­ten Lebens­zy­klus ihrer Mandan­ten – von ersten Finan­zie­rungs­run­den bis zu einem poten­zi­el­len Verkauf oder Börsen­gang mit späte­rer Anschluss­fi­nan­zie­rung. Das Service-Spek­­trum umfasst Akti­en­ana­ly­sen, Verkauf und Handel von Aktien, private und öffent­li­che Kapi­tal­be­schaf­fung sowie M&A‑Dienstleistungen für Wachs­tums­un­ter­neh­men und deren Inves­to­ren. Der Schwer­punkt liegt dabei auf wich­ti­gen Wachs­tums­bran­chen der Wirt­schaft wie Tech­no­lo­gie (TMT) und Gesund­heit, aber auch Smart Indus­tries & Ener­gie, Marken- und Konsum­gü­ter sowie Busi­ness Services. Bryan Garnier ist ein einge­tra­ge­ner Broker und bei der FCA in Europa und der FINRA in den USA zuge­las­sen. Das Unter­neh­men ist Part­ner der Börsen London Stock Exch­ange und Euronext.

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