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Exit: DBAG veräußert Beteiligung an Cleanpart Group an MCC

Kate­go­rie: Private Equity
23. August 2018

Frank­furt am Main — Die Deut­sche Betei­li­gungs AG (DBAG) schließt ihre Betei­li­gung an der Clean­part Group GmbH (Clean­part) erfolg­reich ab. Sie veräu­ßert ihre Anteile an die Mitsu­bi­shi Chemi­cals Corpo­ra­tion (MCC), einen japa­ni­schen Misch­kon­zern, zu dem mit Shin­ryo auch ein Wett­be­wer­ber von Clean­part gehört. Auch der von der DBAG bera­tene DBAG Fund VI und das Clean­­part-Mana­ge­­ment veräu­ßern ihre Anteile. Entspre­chende Verträge wurden im August unter­zeich­net; ihr Voll­zug steht noch unter dem Vorbe­halt der Zustim­mung der Kartell­be­hör­den. Es wird erwar­tet, dass die Trans­ak­tion inner­halb der kommen­den drei Monate abge­schlos­sen werden kann. Über den Kauf­preis haben die Vertrags­par­teien Still­schwei­gen vereinbart.

Clean­part (www.cleanpart.com) ist ein Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men für die Halb­lei­ter­indus­trie. Das Unter­neh­men wartet prozess­kri­ti­sche Bauteile von Maschi­nen, die über­wie­gend in der Produk­tion von logi­schen Chips, Spei­cher­chips und vergleich­ba­ren Kompo­nen­ten einge­setzt werden. Diese Bauteile müssen regel­mä­ßig dekon­ta­mi­niert, gerei­nigt und neu beschich­tet werden, um den extre­men Rein­heits- und Leis­tungs­an­for­de­run­gen im Produk­ti­ons­pro­zess der Chip­her­stel­ler zu entspre­chen. Die Wartung der Kompo­nen­ten erfolgt an eige­nen Stand­or­ten, die in der Nähe der großen Kunden in Deutsch­land, Frank­reich und in den USA ange­sie­delt sind. Das Unter­neh­men beschäf­tig 420 Mitar­bei­ter; 2017 hat Clean­part knapp 50 Millio­nen Euro umge­setzt.

DBAG und DBAG Fund VI hatten sich im April 2015 im Zuge einer Nach­fol­ge­lö­sung des Fami­li­en­un­ter­neh­mens an Clean­part betei­ligt. Neben der Rege­lung der Nach­folge waren die tech­no­lo­gi­sche Weiter­ent­wick­lung sowie die Fokus­sie­rung auf das Geschäft mit der Halb­lei­ter­indus­trie Ziele der Betei­li­gung. Bereits im vergan­ge­nen Jahr war deshalb das ursprüng­lich zweite Geschäfts­feld des Unter­neh­mens, Health­care, nach sehr erfolg­rei­cher Entwick­lung an einen stra­te­gi­schen Käufer veräu­ßert worden. Umsatz und Mitar­bei­ter­zahl sind trotz des Verkaufs der Gesund­heits­sparte heute deut­lich höher als zu Beteiligungsbeginn.

„Clean­part ist heute besser aufge­stellt als 2015, zum Beispiel aufgrund der Inves­ti­tio­nen, die in den vergan­ge­nen Jahren in neue Tech­no­lo­gien erfolg­ten, um auch beson­ders anspruchs­volle Kunden bedie­nen zu können“, sagte Tors­ten Grede, Spre­cher des DBAG-Vorstands; „das Unter­neh­men hat beste Voraus­set­zun­gen, sich auch unter dem neuen Eigen­tü­mer gut zu entwickeln“.

Dr. Udo Nothel­fer, Vorsit­zen­der der Clean­­part-Geschäfts­­­füh­rung kommen­tierte den Gesell­schaf­ter­wech­sel so: „MCC ist für uns der ideale Part­ner und ein guter Hafen, denn beide Unter­neh­men ergän­zen sich tech­no­lo­gisch und geogra­phisch.“ Die MCC-Toch­­ter Shin­ryo ist ebenso wie Clean­part ein Dienst­leis­ter für die Halb­lei­ter­indus­trie mit ähnli­chem Port­fo­lio. Shin­ryo erbringt seine Leis­tun­gen aller­dings über­wie­gend für andere Prozess­schritte in der Halb­lei­ter­indus­trie. Zudem ist das Unter­neh­men ausschließ­lich in Japan, Taiwan und China aktiv – genau jene Regio­nen, die Clean­part nicht bedient. Clean­part wiederum bringt neben seinem euro­päi­schen Geschäft seine ameri­ka­ni­schen Stand­orte in die Zusam­men­ar­beit ein und kann künf­tig Shin­ryos starke Markt­prä­senz in Asien nutzen. Gemein­sam werden Clean­part und Shin­ryo von einem erwei­ter­ten Service-Port­­fo­­lio profi­tie­ren können, etwa durch Clean­parts mate­ri­al­spe­zi­fi­sche Engi­­nee­ring-Diens­t­­leis­­tun­­gen und sein Ange­bot einzel­ner Bauteile für die Maschi­nen seiner Kunden.

Der Abschluss der Betei­li­gung an Clean­part ist die zweite Veräu­ße­rung eines Unter­neh­mens aus dem Port­fo­lio des DBAG Fund VI. Der Fonds hatte zwischen 2013 und 2016 elf Mana­ge­­ment-Buy-outs strukturiert.

Der auf die DBAG entfal­lende Teil des jetzt verein­bar­ten Veräu­ße­rungs­er­lö­ses über­steigt den Wert­an­satz der Betei­li­gung im IFRS-Zwischen­a­b­­schluss zum 30. Juni 2018. Die Veräu­ße­rung führt im vier­ten Quar­tal 2017/2018, das am 30. Septem­ber 2018 endet, deshalb zwar zu einem weite­ren Beitrag für das Konzern­er­geb­nis; der Beitrag war jedoch über­wie­gend in der Prognose für das Konzern­er­geb­nis 2017/2018 der Deut­schen Betei­li­gungs AG berück­sich­tigt, die deshalb ange­sichts weiter­hin bestehen­der Unwäg­bar­kei­ten zu ande­ren Einfluss­grö­ßen auf das Konzern­er­geb­nis unver­än­dert bleibt.

Über DBAG
Die börsen­no­tierte Deut­sche Betei­li­gungs AG initi­iert geschlos­sene Private Equity-Fonds und inves­tiert an der Seite der DBAG-Fonds in gut posi­tio­nierte mittel­stän­di­sche Unter­neh­men mit Entwick­lungs­po­ten­zial. Einen Schwer­punkt legt die DBAG auf die Indus­trie­sek­to­ren, in denen der deut­sche Mittel­stand im inter­na­tio­na­len Vergleich beson­ders stark ist. Mit dieser Erfah­rung, mit Know-how und Eigen­ka­pi­tal stärkt sie die Port­­fo­­lio-Unter­­neh­­men darin, eine lang­fris­tige und wert­stei­gernde Unter­neh­mens­stra­te­gie umzu­set­zen. Der unter­neh­me­ri­sche Inves­ti­ti­ons­an­satz macht die DBAG zu einem begehr­ten Betei­li­gungs­part­ner im deutsch­spra­chi­gen Raum. Das vom DBAG-Konzern verwal­tete und bera­tene Kapi­tal beträgt rund 1,8 Milli­ar­den Euro.

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