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Deutsche Beteiligungs AG investiert in congatec Holding AG

Foto: Dr. Rolf Schef­fels, Mitglied des Vorstan­des der DBAG
31. August 2020

Frank­furt am Main — Die Deut­sche Betei­li­gungs AG (DBAG) inves­tiert in die conga­tec Holding AG (conga­tec), einen führen­den Anbie­ter von Compu­ter­mo­du­len für indus­tri­elle Anwen­dun­gen. Im Rahmen eines Mana­ge­­ment-Buy-outs (MBO) wird der von der DBAG bera­tene DBAG Fund VIII die Mehr­heit der Anteile von den Grün­dungs­ge­sell­schaf­tern erwer­ben. Die DBAG wird an der Seite des Fonds rund 23 Millio­nen Euro inves­tie­ren; auf sie entfal­len künf­tig rund 20 Prozent der Anteile. Dane­ben wird sich auch das conga­­tec-Mana­ge­­ment betei­li­gen. Der Voll­zug des Kauf­ver­trags steht unter dem Vorbe­halt der Zustim­mung der Kartell­be­hör­den und ist für das vierte Quar­tal 2020 vorge­se­hen. Über den Kauf­preis wurde Still­schwei­gen vereinbart.

Das MBO der conga­tec Holding AG ist die zweite Betei­li­gung des DBAG Fund VIII, der in mittel­stän­di­sche Unter­neh­men – vorwie­gend im deutsch­spra­chi­gen Raum – inves­tiert. Die Inves­ti­ti­ons­pe­ri­ode des Fonds hatte am 1. August 2020 begon­nen; Mitte des Monats hatte die DBAG mit dem MBO der Multi­mon AG die erste Trans­ak­tion des Fonds strukturiert.

Welt­wei­ter Markt­füh­rer bei Computer-on-Modulen
Die conga­tec Holding AG (www.congatec.com) mit Sitz im baye­ri­schen Deggen­dorf ist ein stark wach­sen­des Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men im Bereich Embedded-Compu­­ting mit Fokus auf leis­tungs­star­ken soge­nann­ten Compu­­ter-on-Modu­­len (CoM) und indus­tri­el­len Single-Board-Compu­­tern (SBC). conga­tec konzen­triert sich auf das Hard­­ware-Design von CoMs, auf die rund 80 Prozent des Umsat­zes entfal­len. CoMs werden für spezi­fi­sche Anwen­dun­gen inner­halb eines brei­te­ren Systems, zum Beispiel in Indus­trie­ro­bo­tern, Bild­ver­ar­bei­tung oder Ultra­schall­ge­rä­ten einge­setzt und müssen typi­scher­weise spezi­elle Anfor­de­run­gen erfül­len, zum Beispiel hohe Verläss­lich­keit sowie Lang­le­big­keit auch unter widri­gen Bedin­gun­gen, Echt­zeit­ver­ar­bei­tung oder Null-Fehler­­to­­le­ranz, häufig umzu­set­zen in gerin­gen Baugrö­ßen. CoMs sind komplette Compu­­ting-Einhei­­ten, sie bestehen aus einem Prozes­sor, dem Spei­cher und der Prozes­sor­pe­ri­phe­rie und sind für bestimmte Anwen­dun­gen opti­miert. CoMs sind wesent­li­che Voraus­set­zun­gen für die fort­schrei­tende Digi­ta­li­sie­rung, weil sie es zum Beispiel ermög­li­chen, physi­sche und virtu­elle Gegen­stände mitein­an­der zu vernet­zen und sie durch Infor­­ma­­ti­ons- und Kommu­ni­ka­ti­ons­tech­ni­ken zusam­men­ar­bei­ten zu lassen. Auch für Anwen­dun­gen im Bereich der künst­li­chen Intel­li­genz werden CoMs benötigt.

Im Segment der Compu­­ter-on-Module ist das 2004 gegrün­dete Unter­neh­men der welt­weite Markt­füh­rer mit einer brei­ten Kunden­ba­sis von Start-ups bis zu inter­na­tio­na­len Blue-Chip-Unter­­neh­­men. conga­tec verfügt über Nieder­las­sun­gen in den USA, Taiwan, China, Japan und Austra­lien sowie in Groß­bri­tan­nien, Frank­reich und Tsche­chien. 270 Beschäf­tigte erwirt­schaf­te­ten 2019 einen Umsatz in Höhe von 126 Millio­nen US-Dollar. Dieser Umsatz verteilt sich auf viel­fäl­tige Anwen­dun­gen – das führt dazu, dass das Unter­neh­men von der Covid-19-Pande­­mie bisher kaum beein­träch­tigt ist.

Wachs­tum durch Inter­na­tio­na­li­sie­rung und neue Prozessortypen
conga­tecs Kunden kommen zu mehr als zwei Drit­teln aus dem euro­päi­schen Wirt­schafts­raum, der Umsatz­an­teil mit Kunden in den USA oder in Asien wächst. Das soll sich in den kommen­den Jahren beschleu­ni­gen. Neben einer stär­ke­ren Inter­na­tio­na­li­sie­rung soll auch eine Erwei­te­rung der Produkt­pa­lette um CoMs für neue Prozes­sor­ty­pen das Wachs­tum des Unter­neh­mens antrei­ben. Ein wesent­li­cher Trei­ber hier­für ist auch die rasant wach­sende Nach­frage nach höher-perfor­­man­­ten Compu­­ting-Lösun­­gen unter ande­rem in Edge-Anwen­­dun­­gen, bei denen CoMs in einem Netz­werk Rechen­leis­tung – anders als bei Cloud­lö­sun­gen – dezen­tral in Echt­zeit erbrin­gen. Darüber hinaus verfügt conga­tec mit dem RTS Hyper­vi­sor über eine inno­va­tive Soft­ware­lö­sung, die hinsicht­lich Real-Time-Perfor­­mance neue Maßstäbe setzen kann – sowohl als eigen­stän­dige Soft­ware­lö­sung als auch in Verbin­dung mit den von conga­tec produ­zier­ten CoMs.

„Wir erwar­ten ein anhal­tend star­kes Wachs­tum in der Digi­ta­li­sie­rung“, sagte Dr. Rolf Schef­fels (Foto), Mitglied des DBAG-Vorstands, aus Anlass der Vertrags­un­ter­zeich­nung. Und weiter „Die Pande­mie hat noch einmal einen star­ken Impuls für das ‚Inter­net of Things‘ und ‚Indus­trie 4.0‘ gege­ben – das wird der Nach­frage nach den dafür notwen­di­gen Compu­ter­bau­stei­nen einen weite­ren Schub verlei­hen.“ Die DBAG hat sich in den vergan­ge­nen Jahren inten­siv mit Unter­neh­men im Embedded-Elec­­tro­­nics-Bereich beschäf­tigt und mit der Betei­li­gung an der duagon Holding AG bereits in ein vergleich­ba­res Geschäfts­mo­dell inves­tiert. „Diese Erfah­rung hat sich in der Beur­tei­lung der Betei­li­gungs­mög­lich­keit jetzt ausge­zahlt“, so DBAG-Vorstand Dr. Scheffels.

Der Vorsit­zende der conga­­tec-Geschäfts­­­füh­rung, Jason Carlson, wies heute auf die viel­fäl­ti­gen Markt­po­ten­ziale hin: „Mit der DBAG haben wir einen Part­ner für die Weiter­ent­wick­lung unse­res Unter­neh­mens gefun­den, der sich in wesent­li­chen Endmärk­ten unse­rer Kunden gut auskennt und Finan­zie­rungs­kom­pe­tenz und M&A‑Erfahrung mitbringt – mit der DBAG und dem DBAG Fund VIII sind wir gut aufge­stellt, um die Markt­chan­cen wahrzunehmen.“

Über die Deut­sche Betei­li­gungs AG
Die börsen­no­tierte Deut­sche Betei­li­gungs AG initi­iert geschlos­sene Private Equity-Fonds und inves­tiert – über­wie­gend an der Seite der DBAG-Fonds – in gut posi­tio­nierte mittel­stän­di­sche Unter­neh­men mit Poten­zial. Einen Schwer­punkt legt die DBAG auf die Indus­trie­sek­to­ren, in denen der deut­sche Mittel­stand im inter­na­tio­na­len Vergleich stark ist. Ein zuneh­men­der Anteil der Eigen­ka­pi­tal­be­tei­li­gun­gen entfällt auf Unter­neh­men in den neuen Fokus-Sekto­­ren Brei­t­­band-Tele­­kom­­mu­­ni­­ka­­tion, IT-Service­­s/­­Sof­t­­ware und Health­care. Der lang­fris­tige, wert­stei­gernde unter­neh­me­ri­sche Inves­ti­ti­ons­an­satz macht die DBAG zu einem begehr­ten Betei­li­gungs­part­ner im deutsch­spra­chi­gen Raum. Das vom DBAG-Konzern verwal­tete und bera­tene Kapi­tal beträgt rund 2,5 Milli­ar­den Euro.

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