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DBAG-Portfoliounternehmen vitronet und DING fusionieren

Foto: Die Führung über­neh­men die bishe­ri­gen Geschäfts­füh­rer der beiden Unter­neh­mens­grup­pen (v.l.) Marc Lützen­kir­chen (CEO), Chris­toph Lüthe (CSO) und Matthias Krause (CFO)
11. Mai 2021

Frank­furt am Main — Die vitro­net GmbH („vitro­net“) und die Deut­sche Infra­struk­tur und Netz­ge­sell­schaft mbH („DING“), zwei Betei­li­gun­gen aus dem Port­fo­lio des von der Deut­schen Betei­li­gungs AG (DBAG) verwal­te­ten Private-Equity-Fonds DBAG ECF, fusio­nie­ren und werden künf­tig als vitro­­net-Gruppe im Markt für Glas­­fa­­ser- und Ener­gie­infra­struk­tur auftre­ten. Mit dem jetzt verein­bar­ten Zusam­men­schluss entsteht eine Gruppe, deren Pro-forma-Umsatz 2020 rund 340 Millio­nen Euro betra­gen hat und die inzwi­schen an mehr als 30 Stand­or­ten in Deutsch­land rund 2.300 Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter beschäftigt.

Auf dem stark wach­sen­den Markt für den Ausbau der Glas­­fa­­ser- und Ener­gie­infra­struk­tur entsteht ein Anbie­ter mit einer brei­ten regio­na­len Abde­ckung und einem Leis­tungs­spek­trum, das von der Planung und den Bau der Anla­gen bis zum Betrieb und den Service alle wesent­li­chen Wert­schöp­fungs­schritte umfasst. Die vitro­­net-Gruppe sieht weiter gute Möglich­kei­ten, die Konso­li­die­rung dieses frag­men­tier­ten Mark­tes weiter aktiv voranzutreiben.

Die Deut­sche Betei­li­gungs AG (DBAG) hatte 2017 an der Seite des DBAG ECF zunächst das Mana­ge­­ment-Buy-out (MBO) der vitro­net GmbH struk­tu­riert. 2019 folgte das MBO der STG Brauns­­berg-Gruppe, die seit­her unter dem Namen Deut­sche Infra­struk­tur und Netz­ge­sell­schaft mbH firmiert. vitro­net erzielte im Jahr des Erwerbs 42 Millio­nen Euro Umsatz, DING 18 Millio­nen Euro. In den vergan­ge­nen Jahren sind beide Unter­neh­men stark gewach­sen; dazu haben in beträcht­li­chem Umfang bisher 15 Unter­neh­mens­zu­käufe beigetra­gen. Der Pro-forma-Umsatz der Gruppe hat sich so nahezu versechsfacht.

Seit Betei­li­gungs­be­ginn haben DBAG und DBAG ECF in die beiden Unter­neh­men 49 Millio­nen Euro inves­tiert; davon entfal­len 22 Millio­nen Euro auf die DBAG. An der neu formier­ten vitro­­net-Gruppe werden die DBAG mit rund 39 Prozent, der DBAG ECF mit 46 Prozent betei­ligt sein; die übri­gen Anteile entfal­len über­wie­gend auf das Manage­ment der Gruppe. Die Trans­ak­tion wird keine weitere Auswir­kung auf die Bewer­tung der Betei­li­gun­gen in der Bilanz der DBAG haben. Zum jüngs­ten Stich­tag 31. März 2021 sind aller­dings wert­stei­gernd die jüngs­ten Unter­neh­mens­zu­käufe berück­sich­tigt; sie sind auch bereits in die Prognose für das Geschäfts­jahr 2020/2021 einge­flos­sen, die am 26. März 2021 ange­ho­ben worden war.

vitro­net mit Sitz in Essen fokus­sierte sich bisher auf die Tätig­keit als Gene­ral­un­ter­neh­mer für Glas­fa­ser­pro­jekte. In den vergan­ge­nen Jahren wurden verschie­dene Spezi­al­un­ter­neh­men entlang der Wert­schöp­fungs­kette erwor­ben und inte­griert. vitro­net entwi­ckelte sich so zu einem in Deutsch­land führen­den End-to-end-Part­­ner im soge­nann­ten FttH-Ausbau (FttH: Fibre to the Home, Glas­fa­ser bis in die Wohnung), kann also alle wesent­li­chen Prozess­schritte für diesen Ausbau anbie­ten. DING mit Sitz in Bochum steht bisher für einen effi­zi­en­ten Infra­­struk­­tur-Ausbau in den Berei­chen Tele­kom­mu­ni­ka­tion (Glas­fa­ser, FttH, Mobil­funk), Ener­gie (Fern­wärme, Strom, eMobi­lity) und Versor­gung (Gas, Wasser, Pipe­line) in Deutschland.

Hohe Markt­nach­frage trifft auf knappe Kapazitäten

Die Gruppe profi­tiert von dem dyna­misch stei­gen­den Bedarf an leis­tungs­fä­hi­gen Inter­net­ver­bin­dun­gen. Dies löst eine starke Nach­frage nach Service­leis­tun­gen zum Netz­aus­bau aus, die auf eine Knapp­heit entspre­chen­der Kapa­zi­tä­ten im Markt trifft. Bisher entfal­len rund 70 Prozent des Umsat­zes auf das Geschäft mit der Glas­­fa­­ser-Infra­­struk­­tur. Dabei reicht das Ange­bot der Gruppe von der Projek­tie­rung neuer Netze und deren Bau bis zum Betrieb und dem Service der Glas­fa­ser­netze. Insbe­son­dere der Service­an­teil soll wach­sen. Das Geschäft im Ener­­gie- und Versor­gungs­markt, das bisher rund 30 Prozent des Umsat­zes ausmacht, soll unter ande­rem von der Ener­gie­wende profi­tie­ren: Um etwa eMobi­lity in großem Umfang zu ermög­li­chen, muss die Infra­struk­tur umge­stal­tet werden. Die Gruppe sieht sich als einen der führen­den Dienst­leis­ter für den Infra­struk­tur­aus­bau in Deutschland.

Die DBAG hatte 2013 begon­nen, in Unter­neh­men zu inves­tie­ren, die Glas­fa­ser­netze ausbauen bezie­hungs­weise betrei­ben. Die ersten beiden Betei­li­gun­gen (inexio und DNS:Net) waren 2019 und im März 2021 veräu­ßert worden. Neben vitro­net und DING hält die DBAG gemein­sam mit dem DBAG ECF und dem DBAG Fund VIII Betei­li­gun­gen an drei weite­ren Unter­neh­men in dem Sektor (netz­kon­tor nord, BTV und Deut­sche Giga Access).

Größere Projekte der Tele­fon­ge­sell­schaf­ten, Versor­ger und Stadtwerke

„Wir haben in einen wach­sen­den Markt inves­tiert, in dem aller­dings Schnel­lig­keit in der Weiter­ent­wick­lung der Unter­neh­men entschei­dend für den Inves­ti­ti­ons­er­folg ist“, äußert Tors­ten Grede, Spre­cher des Vorstands der DBAG aus Anlass der Trans­ak­tion mit Blick auf die 15 Unter­neh­mens­zu­käufe. „Wir werden auch die neu formierte Gruppe dabei unter­stüt­zen, weiter anor­ga­nisch zu wachen.“ Dabei geht es zum Beispiel um das Schlie­ßen bestehen­der Lücken im regio­na­len Angebot.

„Unsere Kunden suchen verstärkt Anbie­ter, die immer größer werdende Projekte deutsch­land­weit eigen­stän­dig abwi­ckeln können“, so Marc Lützen­kir­chen, Vorsit­zen­der der vitro­­net-Geschäfts­­­füh­rung. „Diesen Anspruch können wir mit den Syner­gien der Gruppe und den jahr­zehn­te­lan­gen Erfah­run­gen unse­rer Töch­ter jetzt noch besser erfül­len.“ Nicht zuletzt werde die neue Größe der Gruppe auch deren Zugang zum Kapi­tal­markt und damit die Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten weite­rer Unter­neh­mens­zu­käufe noch einmal verbessern.

Über DBAG

Der DBAG gelan­gen sechs Plat­t­­form-Inves­t­­ments mit Bezug zu Brei­t­­band-Tele­­kom­­mu­­ni­­ka­­ti­ons­aus­­bau in Deutsch­land seit 2013. — Die börsen­no­tierte Deut­sche Betei­li­gungs AG initi­iert geschlos­sene Private Equity-Fonds und inves­tiert – über­wie­gend an der Seite der DBAG-Fonds – in gut posi­tio­nierte mittel­stän­di­sche Unter­neh­men mit Poten­zial. Ein Schwer­punkt ist seit vielen Jahren die Indus­trie. Ein zuneh­men­der Anteil der Eigen­ka­pi­tal­be­tei­li­gun­gen entfällt auf Unter­neh­men in den Wachs­tums­sek­to­ren Brei­t­­band-Tele­­kom­­mu­­ni­­ka­­tion, IT-Service­­s/­­Sof­t­­ware und Health­care. Der lang­fris­tige, wert­stei­gernde unter­neh­me­ri­sche Inves­ti­ti­ons­an­satz macht die DBAG zu einem begehr­ten Betei­li­gungs­part­ner im deutsch­spra­chi­gen Raum. Das vom DBAG-Konzern verwal­tete oder bera­tene Vermö­gen beträgt 2,5 Milli­ar­den Euro.

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