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APEX Ventures, Bayern Kapital und HTGF investieren in Robotik-Start-up sewts

Foto: Das SEWTS Team (v. l.): Tim Doerks, Till Rickert and Alex­an­der Bley
4. Mai 2021

München / Bonn / Wien  – Künst­li­che Intel­li­genz für die Textil­in­dus­trie: Das Robo­­tik-Start-up sewts hat eine Seed-Finan­­zie­rungs­­runde im insge­samt sieben­stel­li­gen Bereich abge­schlos­sen. sewts entwi­ckelt eine Soft­­ware-as-a-Service-Lösung (SaaS), mit deren Hilfe Indus­trie­un­ter­neh­men Prozesse auto­ma­ti­sie­ren können, in denen leicht verform­bare Mate­ria­lien verar­bei­tet werden, zum Beispiel Texti­lien oder Folien. Zunächst soll die Tech­no­lo­gie in indus­tri­el­len Wäsche­rei­stra­ßen zum Einsatz kommen, lang­fris­tig sind bran­chen­über­grei­fende Anwen­dun­gen in der Textil­in­dus­trie sowie im Hoch­tech­no­lo­gie­be­reich geplant. An der Runde betei­ligt haben sich APEX Ventures, Bayern Kapi­tal sowie der High-Tech Grün­der­fonds (HTGF). Auch der Bestands­in­ves­tor Initia­tive for Indus­trial Inno­va­tors und ein Konsor­tium erfah­re­ner Busi­ness Angels haben ihre Enga­ge­ments bekräftigt.

In der produ­zie­ren­den und verar­bei­ten­den Indus­trie gibt es viele Robo­­tik- und KI-basierte Lösun­gen zur Behand­lung von festen, form­sta­bi­len Rohstof­fen wie Metal­len. Die Auto­ma­ti­sie­rung von Ferti­­gungs- oder Monta­ge­pro­zes­sen, in denen hinge­gen leicht verform­bare Mate­ria­lien verar­bei­tet werden, stellt Compu­ter und Bild­­ver­­ar­­bei­­tungs-Programme bis heute vor enorme Probleme, denn die Anfor­de­run­gen an die benö­tigte Rechen­leis­tung sind zu groß. Derzeit verfüg­bare Robo­ter und Greif­sys­teme können deshalb solche, für Menschen einfa­che Vorgänge, wie etwa das Grei­fen eines Hand­tu­ches oder Klei­dungs­stü­ckes, bislang nur unzu­rei­chend erfül­len. Die 2019 gegrün­dete sewts GmbH mit Sitz in München hat mit ihren rund 20 Mitar­bei­tern deshalb eine inno­va­tive Steu­e­rungs- und Bild­­ver­­ar­­bei­­tungs-Soft­­ware entwi­ckelt, welche es Robo­tern ermög­licht, das Verhal­ten von form­in­sta­bi­len Mate­ria­lien beim Grei­fen auf Grund­lage von selbst entwi­ckel­ten, intel­li­gen­ten Algo­rith­men in Echt­zeit vorher­zu­sa­gen. Kern der Tech­no­lo­gie ist ein einzig­ar­ti­ger Ansatz zur Gene­rie­rung künst­li­cher Trai­nings­da­ten für die KI, welcher auf hoch­prä­zi­sen, soge­nann­ten Finite-Elemente-Methode (FEM) Simu­la­tio­nen beruht. Mithilfe dieses neuar­ti­gen Ansat­zes kann sewts ein brei­tes Spek­trum von Indus­­trie-Prozes­­sen auto­ma­ti­sie­ren, die bisher tech­nisch nicht darstell­bar waren – wie etwa das Hand­ling von Texti­lien oder Carbon­­fa­­sern- und halbzeugen.

Viel­fäl­tige Anwendungsmöglichkeiten

Von dieser Tech­no­lo­gie profi­tie­ren beispiels­weise indus­tri­elle Wäsche­reien: Einzelne Schritte, wie das Sortie­ren schmut­zi­ger Texti­lien oder das Einle­gen der Wäsche in Falt­ma­schi­nen, müssen dort bis heute von Hand durch­ge­führt werden. Für diese anstren­gende Arbeit finden viele Wäsche­reien kaum noch Mitar­bei­ter. Mit sewts kann dieser Schritt durch Robo­ter auto­ma­ti­siert werden. Dadurch soll sich lang­fris­tig die Produk­ti­vi­tät einer Textil­wasch­straße um bis zu 100 Prozent erhö­hen, während die Wäsche­rei ihre Perso­nal­ka­pa­zi­tä­ten effek­ti­ver einset­zen kann.

Die Anwen­dungs­be­rei­che der inno­va­ti­ven Tech­no­lo­gie werden stetig erwei­tert und eröff­nen schon heute völlig neue Produk­ti­ons­mög­lich­kei­ten in der Textil­in­dus­trie, etwa in der Herstel­lung von Beklei­dung. Lang­fris­tig zählt auch die Erschlie­ßung weite­rer produ­zie­ren­der Bran­chen, etwa in der Verar­bei­tung von Folien und Schaum­stof­fen, zu den Ambi­tio­nen der drei Grün­der Alex­an­der Bley, Tim Doerks und Till Rickert. Die neuen finan­zi­el­len Mittel planen sie in die Weiter­ent­wick­lung ihrer Soft­ware zum Seri­en­pro­dukt, den Ausbau des Entwick­lungs­teams sowie die Akquise mittel- und lang­fris­ti­ger Inte­­gra­­ti­ons- und Vertriebs­part­ner zu investieren.

„Wir freuen uns sehr, kapi­tal­starke und tech­no­lo­gisch versierte Inves­to­ren von unse­rer disrup­ti­ven Tech­no­lo­gie über­zeugt zu haben. Ihre bran­chen­über­grei­fende Markt­ex­per­tise wird uns auf dem Weg zur Seri­en­pro­duk­tion eine große Hilfe sein“, sagt sewts-Co-Grün­­der und Co-Geschäfts­­­füh­­rer Alex­an­der Bley.

Dr. Wolf­gang Neubert, Part­ner bei APEX Ventures, sagt: „Uns hat im Team vor allem die Kombi­na­tion aus hoher fach­li­cher Exper­tise, tech­ni­scher Krea­ti­vi­tät und der Fähig­keit, sich rasch in indus­tri­elle Anwen­dun­gen der sewts Tech­no­lo­gie hinein­zu­den­ken und deren wirt­schaft­li­che Auswir­kun­gen abzu­lei­ten, überzeugt.“

Dr. Georg Ried, Geschäfts­füh­rer von Bayern Kapi­tal, sagt: „sewts hat das Poten­zial, bisher nicht auto­ma­ti­sier­bare Prozesse in unter­schied­lichs­ten Bran­chen erheb­lich zu verein­fa­chen – eine skalier­bare Tech­no­lo­gie, von der gerade in der Indus­trie­na­tion Deutsch­land, aber auch darüber hinaus, viele Unter­neh­men profi­tie­ren könn­ten. Ein span­nen­des Inno­va­ti­ons­vor­ha­ben im Bereich Robo­tik, das wir bei seinen kommen­den Wachs­tums­schrit­ten gerne unterstützen.“

Johan­nes Weber, Invest­ment­ma­na­ger beim High-Tech Grün­der­fonds, sagt: „Mit Deep Lear­ning Algo­rith­men ermög­licht sewts erst­mals das anspruchs­volle Hand­ling von Texti­lien mit Indus­trie­ro­bo­tern. Durch das skalier­bare SaaS-Geschäfts­­­mo­­dell sehen wir hohes Poten­tial breite Anwen­der­grup­pen anzu­spre­chen und freuen uns darauf, das Start-up auf diesem Weg zu unterstützen.“

Über sewts
Die 2019 gegrün­dete sewts GmbH mit Sitz in München ist ein Anbie­ter für inno­va­tive Steu­e­rungs- und Bild­­ver­­ar­­bei­­tungs-Soft­­ware, die die Gren­zen der Robo­tik bei der Verar­bei­tung von leicht verform­ba­ren Mate­ria­lien verschiebt. sewts hat eine einzig­ar­tige Tech­no­lo­gie entwi­ckelt, die hoch­prä­zise Finite-Elemente-Methode (FEM) Simu­la­tio­nen nutzt, um Machine Lear­ning Algo­rith­men effi­zi­ent zu trai­nie­ren. Die intel­li­gente Soft­ware­lö­sung ermög­licht zahl­lose Anwen­dun­gen in der indus­tri­el­len Auto­ma­ti­sie­rung, wie z.B. die Verar­bei­tung von Texti­lien in indus­tri­el­len Wäsche­reien oder die Herstel­lung von Beklei­dung. Das Unter­neh­men wird von APEX Ventures, Bayern Kapi­tal, High-Tech Grün­der­fonds, Initia­tive for Indus­trial Inno­va­tors und einer Reihe von sehr erfah­re­nen Busi­ness Angels unter­stützt. www.sewts.de

Über APEX Ventures
APEX Ventures ist ein euro­päi­scher Venture Capi­tal Inves­tor mit Fokus auf Deep-Tech Start-ups mit einzig­ar­ti­ger IP und außer­or­dent­li­chem Markt­po­ten­zial. APEX Ventures hat mit seine Fonds zahl­rei­che Invest­ments in Europa sowie in den USA abge­schlos­sen, unter ande­rem in den Berei­chen KI für medi­zi­ni­sche Anwen­dun­gen, Quan­­ten- und Laser­tech­no­lo­gie, auto­nome Mobi­li­tät, compu­ter­ba­sier­tes Sehen, sowie digi­tale Foren­sik. APEX Ventures steht in enger Kolla­bo­ra­tion mit den Grün­der Teams, um gemein­sam an Go-To-Market Stra­te­gien zu arbei­ten und das inter­na­tio­nale Wachs­tum zu beschleu­ni­gen. Für eine effek­tive Auswahl von talen­tier­ten Teams und deren best­mög­li­cher Unter­stüt­zung, steht APEX Ventures im engen Austausch mit akade­mi­schen Insti­tu­tio­nen, Entre­pre­neur­ship Program­men und ande­ren inter­na­tio­na­len VC Part­nern. www.apex.ventures

Über den High-Tech Gründerfonds
Der Seed­in­ves­tor High-Tech Grün­der­fonds (HTGF) finan­ziert Tech­­no­­lo­­gie-Start-ups mit Wachs­tums­po­ten­tial. Mit einem Volu­men von rund 900 Mio. Euro verteilt auf drei Fonds sowie einem inter­na­tio­na­len Part­­ner-Netz­­werk hat der HTGF seit 2005 mehr als 600 Start-ups beglei­tet. Sein Team aus erfah­re­nen Invest­ment Mana­gern und Start-up-Exper­­ten unter­stützt die jungen Unter­neh­men mit Know-how, Unter­neh­mer­geist und Leiden­schaft. Der Fokus liegt auf High-Tech Grün­dun­gen aus den Berei­chen Digi­tal Tech, Indus­­trial-Tech, Life Scien­ces, Chemie und angren­zende Geschäfts­fel­der. Fast 3 Milli­ar­den Euro Kapi­tal inves­tier­ten externe Inves­to­ren bislang in mehr als 1.700 Folge­fi­nan­zie­rungs­run­den in das HTGF-Port­­fo­­lio. Außer­dem hat der Fonds bereits Anteile an mehr als 120 Unter­neh­men erfolg­reich verkauft. www.htgf.de

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