
€ 47 Mrd.: PIF, Silverlake und Affinity Partners übernehmen Electronic Arts
Die große Überraschung: Electronic Arts (EA), einer der größten Publisher der Videospiel-Branche, wird in einem 55 Milliarden-Dollar-Deal (noch nicht bestätigt) von einem Investoren-Konsortium übernommen und von der Börse genommen.
Die fremdfinanzierte Übernahme (Leveraged Buyout), ist der bisher zweitgrößte Gaming-Deal der Geschichte. Übertroffen wird er nur von Microsofts Activision-Blizzard-Übernahme. Damit wird EA von dem saudi-arabischen Staatsfonds Public Investment Fund (PIF, 9,9 Prozent), der US-Kapitalgesellschaft Silver Lake (Kalifornien) und der Investmentfirma Affinity Partners (der Investmentfirma von Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner) übernommen.
Alle bisherigen Aktionäre erhalten 210 US-Dollar pro Aktie, danach wird EA von der Börse genommen und privat geführt.
Durch die Art der Übernahme (ein sogenannter »Leveraged Buyout«) steigt EA demnach mit einer Neuverschuldung von rund 20 Milliarden Dollar in das neue Besitzverhältnis ein.
Die Transaktion ist die größte vollständig in bar finanzierte Private Equity-Investition in der Geschichte. Das Konsortium arbeitet eng mit EA zusammen, um das Unternehmen in die Lage zu versetzen, schneller voranzukommen und neue Chancen auf globaler Ebene zu erschließen. Branchenexperten zufolge bedeutet das Kündigungen, aufdringlichere Monetarisierung und massive Einsparungen, die wohl auch die User zu spüren bekommen werden.
Was bedeutet der Mega-Deal für die Spielewelt?
EA wurde 1982 gegründet und hat sich mit Titeln wie der Lebenssimulation „The Sims“, „EA Sports FC“ (früher „FIFA“), oder der Militärsimulation „Battlefield“ als einer der zentralen Akteure im Gaming-Sektor etabliert. Das Unternehmen besitzt ein breites Portfolio, starke Marken und mehrere führende Entwickler-Studios wie DICE oder Respawn.
Allerdings geriet EA in der letzten Zeit unter Druck: steigende Entwicklungskosten, wachsende Marketingausgaben und immer höhere Erwartungen an technische Innovationen wie Künstliche Intelligenz machten es schwer, profitabel zu bleiben. Gleichzeitig drängen Free-to-Play-Spiele und große Plattformbetreiber wie Sony oder Microsoft in den Markt.
Nach dem Corona-Boom schrumpften zudem die Zahlen: Im ersten Quartal 2025 brach der Umsatz um 13,7 % ein, der Nettogewinn sogar um 30 %, und die wichtigen Netto-Buchungen gingen zuletzt um 6 % zurück.