ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe

Trotz guter Exits viele Herausforderungen

Dazu 3 Fragen an Thomas Bühler

AFINUM Manage­ment, München
Foto: Thomas Bühler
26. März 2019

Die Situa­tion für Private Equity-Profes­­sio­nals in Deutsch­land wird komple­xer. Die Kauf­preise für Neu-Inves­t­­ments sind aktu­ell so teuer wie selten zuvor. Exits haben ebenso Konjunk­tur. Die Kauf­preise mögen zwar aus Sicht der Käufer als hoch einge­schätzt werden, dem Markt insge­samt scha­det das aller­dings bislang nicht, er boomt nach wie vor, aller­dings unter sich wandeln­den Parametern.


Dazu 3 Fragen an Thomas Bühler, Mana­ging Part­ner und Grün­der von AFINUM Manage­ment in München

1. 2018 war ein Rekord­jahr für AFINUM. Sie konn­ten mehrere Exits reali­sie­ren aber auch vier Invest­ments. Was ist der Hinter­grund dieses so posi­ti­ven Szenarios?

2018 war für AFINUM wirk­lich ein gutes Jahr. Wir konn­ten zwei Buy-and-build-Konzepte auf den Markt brin­gen, die wir in den Vorjah­ren sehr erfolg­reich aufge­baut haben. Dabei hat sich ausge­zahlt, dass wir neben orga­ni­schem Wachs­tum die Unter­neh­men auch bei attrak­ti­ven Zukäu­fen unter­stüt­zen konn­ten. In beiden Fällen gehen wir davon aus, dass die Erwer­ber diesen Wachs­tums­kurs weiterverfolgen.

In 2018 konn­ten wir für unse­ren im Jahr 2017 aufge­leg­ten Fonds vier neue Betei­li­gun­gen einge­hen. Dabei handelt es sich in drei Fällen um Nach­fol­ge­si­tua­tio­nen, bei denen wir auch durch eine Mischung aus orga­ni­schem Wachs­tum und Zukäu­fen den Wert stei­gern wollen. In einem ande­ren Fall haben wir den Zuschlag für einen Carve-out aus einer mittel­stän­di­schen Unter­neh­mens­gruppe erhal­ten. Dies ist für uns beson­ders inter­es­sant, da wir im Segment der Carve-outs zukünf­tig mehr inves­tie­ren wollen. Die Heraus­for­de­run­gen sind ähnlich wie bei vielen Nach­fol­ge­re­ge­lun­gen, aber die Chan­cen teil­weise noch höher.

2. Wie schät­zen Sie das aktu­elle und das kommende Jahr ein? Die Marktentwicklung?

Aus opera­ti­ver Sicht unse­rer Port­fo­lio­un­ter­neh­men sind wir opti­mis­tisch. Dies vor allem, weil wir in den letz­ten Jahren vermehrt auf Unter­neh­men gesetzt haben, die sich in wenig zykli­schen Bran­chen befin­den, was in vola­ti­len Zeiten hilf­reich ist. — Hinsicht­lich Veräu­ße­run­gen aus dem Port­fo­lio gehen wir von anhal­ten­dem Inter­esse an gut aufge­stell­ten und wach­sen­den Unter­neh­men aus. Wir werden auch 2019 und 2020 wieder mehrere Port­fo­lio­un­ter­neh­men veräu­ßern. Es wird nach wie vor viele Secon­da­ries geben

Hinsicht­lich neuer Akqui­si­tio­nen gibt es einen ordent­li­chen Deal flow. Die Bewer­tun­gen von Unter­neh­men sind leider auch im Small Cap-Segment hoch. Dies erfor­dert einen Fokus auf die opera­tive Wert­stei­ge­rung. Zudem gilt es immer wieder, inter­es­sante Nischen zu finden. Solche sehen wir derzeit vor allem im Bereich der mittel­stän­di­schen Carve-outs, die wir verstärkt ange­hen wollen.

3. Was sind die größte Heraus­for­de­run­gen, die Sie derzeit im Small­cap-Sektor sehen?

Zu den größ­ten Heraus­for­de­run­gen zählen derzeit sicher die hohen Bewer­tun­gen beim Erwerb von Unter­neh­men. Ande­rer­seits ist das Preis­ni­veau auf dem Markt aber auch wieder gut, wenn man Unter­neh­men zu veräu­ßern hat.

Eine Heraus­for­de­rung ganz ande­rer Art ist die Gewin­nung, Moti­va­tion und Führung von Führungs­kräf­ten. Selbst für wach­sende und ertrags­starke Unter­neh­men finden sich nicht auto­ma­tisch gute Führungs­kräfte. Wir verbrin­gen heute einen wesent­lich höhe­ren Teil unse­rer Zeit auf die Suche und Auswahl von geeig­ne­ten Managern.

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