ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe

Fundraising in schwierigem Umfeld

Dazu 3 Fragen an C. Hollenberg

Perusa
Foto: C. Hollen­berg | Perusa
12. Dezem­ber 2011

Anfang Dezem­ber gab der Betei­li­gungs­fonds PERUSA Part­ners das Closing ihres zwei­ten Fonds in Höhe von 207 Mio. Euro bekannt. Das ist eine beein­dru­cken­der Erfolg, den heuer nicht viel Funds vorwei­sen konn­ten. Viele deut­sche und inter­na­tio­nale Inves­to­ren sind durch die Krise verun­si­chert und zögern, ihr Kapi­tal in Private Equity-Funds anzu­le­gen. — Sind beim Fund­rai­sing ein neues Denken oder neue Tech­ni­ken gefragt? Wie gelingt es, die Inves­to­ren zu überzeugen? 


Dazu 3 Fragen an Part­ner bei PERUSA PARTNERS in München

1. Wie gelingt es in Zeiten einer Wirt­schafts­krise bei insti­tu­tio­nel­len Inves­to­ren über 200 Mio Euro einzusammeln?

Wir haben keiner­lei beson­dere Fähig­kei­ten im Fund­rai­sing. Entschei­dend waren wohl eher die Posi­tio­nie­rung unse­rer Fonds­stra­te­gie in einer inter­es­san­ten Nische — Sonder­si­tua­tio­nen im deutsch­spra­chi­gen Raum — und die rela­tiv geringe Größe des Fonds.

2. Welche Fakto­ren machen Sie verant­wort­lich für Ihren Erfolg?

In den Augen führen­der insti­tu­tio­nel­ler Inves­to­ren sind wir in den letz­ten 3 Jahren zum aner­kann­ten Markt­füh­rer in unse­rer Nische gewor­den, und als Markt­füh­rer ist das Leben leich­ter als im brei­ten Wett­be­werb. Wir haben es geschafft, die Mittel des letz­ten Fonds sehr zügig abzu­ru­fen, was gerade für Teams in unse­rem Markt­seg­ment ja meist das Kern­pro­blem darstellt. Wir können ein attrak­ti­ves Port­fo­lio vorzei­gen, haben ein Team aus erst­klas­si­gen Leuten aufge­baut und von Anfang an alle Aspekte unse­res Geschäf­tes für die Inves­to­ren stabil und bere­chen­bar gehalten.

3. Hat sich das Denken bei den Inves­to­ren in der Wirt­schafts­krise gewandelt?

Sehr stark! Die Inves­to­ren wissen, dass sie wieder “am länge­ren Hebel sitzen”, denn es steht eine Welle von Fund­rai­sing an, zahl­rei­che Funds benö­ti­gen Geld. Die Anfor­de­run­gen an die Due Dili­gence haben sich daher erheb­lich verschärft. Für undif­fe­ren­zierte Stra­te­gien oder auch für Teams, die nicht — oder in den Augen der Inves­to­ren per heute nicht mehr — zu den Markt­füh­rern gehö­ren, verlän­gert sich die Dauer des Fundraising.

Das Ideal des ressour­cen­scho­nen­den “first, final and only” Closing, wie es uns gerade beschie­den war, wird in 2012 wahr­schein­lich selte­ner werden. Das Inves­to­ren­in­ter­esse konzen­triert sich auch stär­ker auf regio­nal oder stra­te­gisch in einer Nische operie­rende Fonds, die für ihre Stra­te­gie einen langen Track Record vorwei­sen können. Schließ­lich werden jetzt auch die Führungs­struk­tu­ren der Teams unter­halb der Part­ner­ebene von den Inves­to­ren zuneh­mend analy­siert und als wich­tig ange­se­hen. Wir bewe­gen uns also im Private Equity-Geschäft in Rich­tung einer reife­ren, profes­sio­nel­le­ren Industrie.

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