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3 Fragen an kluge Köpfe

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Corporate Ventures — welche Strategie verfolgen sie?

Dazu 3 Fragen an J. Valdenaire

Capna­mic Ventures
Foto: J. Valden­aire | Capna­mic Ventures
18. März 2014

Immer häufi­ger entschlies­sen sich größere Unter­neh­men, eine eigene Venture-Unit zu grün­den. Sie wollen so die aktu­ells­ten Entwick­lun­gen für ihr Unter­neh­men zugän­gig machen und Ressour­cen auf dem freien Markt für sich erschlies­sen. Im Dezem­ber 2013 ist der Dril­­lisch-Konzern mit der Mobile Ventures Gmbh an den Start gegan­gen und hat gleich zwei Büros eröff­net, eines in Frank­furt und eines in München. Welche Ziele und welche Stra­te­gie verfol­gen sie damit?


Dazu 3 Fragen an Geschäfts­füh­rer von Mobile Ventures GmbH, München

1. Wie kam Dril­lisch zu dem Entschluss, eine eigene Venture Capi­tal-Firma zu grün­den? Haben Sie einen eige­nen Fonds?

Die Idee einer eige­nen Venture Capi­tal Gesell­schaft wurde Mitte des Jahres 2013 gebo­ren. Im Dezem­ber sind wir mit der Mobile Ventures [http://www.mobile-ventures.com] offi­zi­ell an den Start gegan­gen. Orga­ni­sa­to­risch werden alle konzern­wei­ten Venture Akti­vi­tä­ten inner­halb einer Gesell­schaft gebün­delt. Die Gesell­schaft ist mit ausrei­chend Kapi­tal ausge­stat­tet, um auch kurz­fris­tig eigene Invest­ments vorzu­neh­men. Wir möch­ten vor allem neue Geschäfts­fel­der rund um den Bereich der mobi­len Kommu­ni­ka­tion und digi­ta­ler Tech­no­lo­gien erschlie­ßen und damit idea­ler­weise auch eine wech­sel­sei­tige Befruch­tung im Hinblick auf unsere eige­nen Produkte erreichen.

Im Konzern der Dril­lisch AG gibt es zahl­rei­che Möglich­kei­ten, betei­lig­ten Unter­neh­men einen echten Mehr­wert zu bieten. Hierzu zählen insbe­son­dere Zugang zu Mobil­funk­net­zen mit güns­ti­gen Tari­fen, Endkun­den-Reich­weite, hohe Tech­no­lo­gie-Kompe­tenz und jahre­lan­ges Know-How in der Online-Vermark­tung. Das waren weitere Gründe mit einer eige­nen Venture Gesell­schaft zu star­ten. Wir nennen das Prin­zip Mobile-For-Equity: Das Betei­li­gungs­un­ter­neh­men erhält Zugriff auf die Leis­tun­gen der Dril­lisch-Gruppe. Mobile Ventures erhält dafür im Gegen­zug Anteile am Unter­neh­men. Natür­lich kommen auch reine Cash-Invest­ments oder Misch­for­men in Betracht.

Einen eige­nen Fonds gibt es nicht. Mobile Ventures inves­tiert direkt mit eige­nem Kapital.

2. Welche Schwer­punkte hat Mobile Ventures und in welchen Größen­ord­nun­gen inves­tie­ren Sie? Haben Sie schon Deals gemacht?

Ziel der Mobile Ventures ist es, junge — idea­ler­weise Tech­no­lo­gie-orien­tierte — Unter­neh­men zu finan­zie­ren, die als Inno­va­ti­ons­trei­ber fungie­ren und neue Geschäfts­mo­delle eröff­nen könn­ten. Die Inves­ti­ti­ons­summe bei jungen Unter­neh­men liegt einer Größen­ord­nung von bis zu 1 Million Euro pro Invest­ment. Auch ein komplet­ter Kauf oder eine Über­nahme von Unter­neh­men in fort­ge­schrit­te­ner Wachs­tums­phase ist nicht ausge­schlos­sen. Wir schauen uns das Case-by-Case an.

Wir sind erst im Dezem­ber des letz­ten Jahres gestar­tet und haben daher noch kein Invest­ment getä­tigt. Es finden bereits zahl­rei­che Gesprä­che statt.

3. Wie ist die Einschät­zung von Mobile Ventures respek­tive Dril­lisch für mobile Appli­ka­tio­nen und Tech­no­lo­gien in der Zukunft?

Wir erle­ben einen wahren Aufschwung was das Thema Mobile anbe­langt. Hier­von profi­tiert auch die Dril­lisch AG mit ihrem Kern­ge­schäft als Mobil­funk-Anbie­ter und MNVO. Mit unse­rem preis­füh­ren­den smart­phone-Ange­bot nehmen wir diese Phase voll mit und sind zudem sehr gut aufge­stellt mit Vertriebs-Schwer­punk­ten in wachs­tums­star­ken E‑Commerce Kanälen.

Funda­ment für den aktu­el­len Boom im Bereich Mobile sind Trends und wie mobile first, always on, big data, second screen, smart­phones, tablets und vieles andere mehr. Manche Tech­no­lo­gien oder Geschäfts­mo­delle werden in der Szene werden zwar gehy­ped. Jedoch sind wir über­zeugt, dass funda­men­tale Verän­de­run­gen von Geschäfts­mo­del­len in der etablier­ten Indus­trie bevor­ste­hen. Die nächs­ten anste­hen­den Verän­de­run­gen könn­ten die Berei­che weara­ble tech­no­lo­gies, smart home, smart tvs, mobile first, Inter­net of Things und Connec­ti­vity betref­fen. Wir spre­chen beispiels­weise gerade mit einem Unter­neh­men, das eine Platt­form zur Über­tra­gung von Körper­da­ten entwi­ckelt. Körper­in­fos werden über die Netze an medi­zi­ni­sche Moni­to­ring-Center gelei­tet und dort in Echt­zeit ausge­wer­tet. So etwas ist super span­nend für uns. Viele Start-ups beschäf­ti­gen sich mit Ideen, die im Bereich der mobi­len Appli­ka­tio­nen ange­sie­delt sind. “And always expect the unexpected.”

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