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Studie Familienunternehmen: wenig Digitalkompetenz in Aufsichtsratsgremien

Foto: Dr. Stefan Sambol, Part­ner bei OMMAX Digital
12. Okto­ber 2022

München – OMMAX, eine führende Digi­tal­be­ra­tung mit Fokus auf Invest­ment­fir­men, mittel­stän­di­sche Unter­neh­men und Konzerne, präsen­tiert die Ergeb­nisse ihrer aktu­el­len Studie:  83 Prozent der Aufsichts­rats­mit­glie­der deut­scher Fami­li­en­un­ter­neh­men besitzt keine Digi­tal­kom­pe­tenz – nur ein Prozent­punkt Verbes­se­rung zu 2020. Von den 13,5 Prozent seit 2020 neu gewähl­ten Mitglie­dern verfü­gen nur 24 Prozent über Digitalkompetenz.

Die letz­ten beiden Krisen­jahre und die ange­spannte wirt­schaft­li­che Situa­tion erhö­hen den Druck auf Unter­neh­men, sich digi­tal neu aufzu­stel­len. Dazu ist es notwen­dig, dass sich Beiräte akti­ver mit dem Thema der digi­ta­len Trans­for­ma­tion befas­sen, um Unter­neh­men besser zu lenken und die Zukunfts­fä­hig­keit des Geschäfts­mo­dells und die lang­fris­tige Wert­schöp­fung sicher­zu­stel­len. Möglich ist das nur mit der entspre­chen­den Digi­tal­kom­pe­tenz. Aber auch 2022 verfü­gen 83 Prozent der aktu­el­len Aufsichts­rats­mit­glie­der nicht über die nöti­gen Kennt­nisse und Erfahrungen.

Anläss­lich der Studie wurden 919 Profile deut­scher Aufsichts­räte der 150 umsatz­stärks­ten Fami­li­en­un­ter­neh­men analy­siert und auf Digi­tal­kom­pe­tenz, Trans­for­ma­ti­ons­er­fah­rung in ähnli­chen Unter­neh­men oder dem Wech­sel aus einem führen­den Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men untersucht.

Fazit: Die Verän­de­rung erfolgt zu langsam

Die Aufsichts­räte der für die Studie unter­such­ten Unter­neh­men sind mit einem Durch­schnitts­al­ter von 60 Jahren keine Digi­tal Nati­ves. Das spie­gelt sich auch in ihrer digi­ta­len Präsenz wider, denn ganze 37 Prozent der Aufsichts­rats­mit­glie­der besit­zen über­haupt keine. Ohne auf Platt­for­men wie Linke­dIn oder Xing aktiv zu sein, fehlt vielen der Einblick in die digi­tale Welt und der Austausch zu aktu­el­len Themen und Trends. Damit wird die lang­fris­tige Über­le­bens­fä­hig­keit der Unter­neh­men riskiert und Beiräte werden ihrer Aufgabe und Verant­wor­tung nicht gerecht.

Eine Verän­de­rung erfolgt daher vor allem durch die Wahl neuer Aufsichts­rats­mit­glie­der. Seit 2020 sind 13,5 Prozent neue Mitglie­der in die Aufsichts­gre­mien der analy­sier­ten Fami­li­en­un­ter­neh­men gewählt worden. Jedoch brin­gen von ihnen nur 24 Prozent Digi­tal­kom­pe­tenz oder Trans­for­ma­ti­ons­er­fah­rung in ähnli­chen Unter­neh­men mit oder haben zuvor Erfah­run­gen in einem führen­den Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men gesam­melt. Die Anzahl der Mitglie­der, die über die nötige Exper­tise verfü­gen, liegt dadurch 2022 insge­samt bei 17 Prozent – gerade mal ein Prozent­punkt mehr als im Jahr 2020.

„Die Ergeb­nisse sind drama­tisch“, sagt Dr. Stefan Sambol, Part­ner und Co-Foun­­der bei OMMAX. „Der Wech­sel, den wir in den letz­ten zwei Jahren fest­stel­len konn­ten, erfolgt noch viel zu lang­sam. Eigen­tü­mer­fa­mi­lien müssen endlich aufwa­chen und handeln. Ein Grund dafür liegt darin, dass Aufsichts­rats­mit­glie­der häufig weni­ger nach ihren Kompe­ten­zen ausge­wählt werden als danach, wie nahe sie einem Unter­neh­men oder den Eigen­tü­mern stehen.“ 

Vorrei­ter punk­ten mit fort­ge­schrit­te­nem Generationenwechsel

Die Verän­de­rung schrei­tet nicht in allen Fami­li­en­un­ter­neh­men so lang­sam voran. OMMAX hat die Top Ten der Unter­neh­men zusam­men­ge­stellt,  welche über die größte Digi­tal­kom­pe­tenz verfü­gen. In das Ranking geschafft haben es OTTO, Haniel, Bertels­mann, Vorwerk, Axel Sprin­ger, Gies­ecke & Devri­ent, VOITH, SCHWARZ, Bechtle und BMW. Hier haben im Durch­schnitt vier Mitglie­der in den Aufsichts­gre­mien umfang­rei­che Digi­tal­kom­pe­tenz. Somit liegt der Anteil der Mitglie­der mit digi­ta­ler Exper­tise über­durch­schnitt­lich bei mehr als 20 Prozent. Zudem wird in diesen Unter­neh­men die nächste Gene­ra­tion der Eigen­tü­mer stark einge­bun­den und viele der Aufsichts­rats­mit­glie­der besit­zen Erfah­rung als Unternehmer.

Der welt­weit erste Profes­sor für Global Family Offices, Prof. Dr. Marc-Michael Berg­feld, sieht die Chan­cen im Gene­ra­tio­nen­wech­sel. „Eigen­tü­mer müssen jetzt  die nächste Gene­ra­tion mit in die Pflicht nehmen, um die Wissens­lü­cken zwischen den Gene­ra­tio­nen zu schlie­ßen“, so Berg­feld. „Diese Gene­ra­tion muss das Thema trei­ben, sonst riskie­ren sie die Über­le­bens­fä­hig­keit der Geschäftsmodelle.“

Externe Exper­tise ermög­licht digi­tale Initia­ti­ven im Portfolio

Gute Beispiele, wie Fami­li­en­un­ter­neh­men die Digi­ta­li­sie­rung ange­hen, finden sich im Private Equity-Bereich. Unter­neh­men wie KKR oder Advent Inter­na­tio­nal haben Perso­nen von Google, Amazon oder Micro­soft mit mehr als fünf Jahren Erfah­rung auf der Eigen­tü­mer­seite enga­giert. In soge­nann­ten Digi­tal Value Crea­­tion-Teams trei­ben sie digi­tale Initia­ti­ven im Port­fo­lio mit exter­nen Part­nern voran, um den Wert der Firmen nach­hal­tig zu stei­gern. Eigen­tü­mer­fa­mi­lien können sich daran ein Beispiel nehmen und soll­ten ihr Family Office neu struk­tu­rie­ren und eben­falls externe Digi­tal­kom­pe­tenz dazu holen, um Fonds im Bereich Digi­ta­li­sie­rung zu profes­sio­na­li­sie­ren und die Port­­fo­­lio-Firmen besser zu steuern.

Über OMMAX – Buil­ding digi­tal leaders

OMMAX ist eine schnell wach­sende euro­päi­sche Bera­tung, die sich auf digi­tale M&A‑Transaktionen, Stra­te­gie­be­ra­tung und nach­hal­tige digi­tale Wert­schöp­fung spezia­li­siert hat. In den letz­ten zehn Jahren hat OMMAX mehr als 200 M&A‑Transaktionen mit einem Trans­ak­ti­ons­wert von über 15 Milli­ar­den Euro und mehr als 800 inter­na­tio­nale Wert­schöp­fungs­pro­jekte in den Berei­chen digi­tale Stra­te­gie, opera­tive Exzel­lenz, Advan­ced Data Analy­tics, Tech und Auto­ma­ti­sie­rung für führende Private Equity-Firmen und mittel­stän­di­sche Unter­neh­men beglei­tet. Als Vorrei­ter für ganz­heit­li­che daten­ge­trie­bene Stra­te­gie­be­ra­tung in Verbin­dung mit End-to-End-Umset­­zung digi­ta­ler Lösun­gen ist OMMAX das führende Bera­tungs­un­ter­neh­men für die euro­päi­schen Private Equity- und Mittel­stands­sek­to­ren – sowohl für den Aufbau als auch auf die Umset­zung von digi­ta­len Lösun­gen. www.ommax-digital.com

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