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Reverion erhält 8,5 Mio. Euro für Serienproduktion von Kraftwerken der Zukunft

Foto: Das Grün­dung­team von Reverion (v.l.): Felix Fischer (COO & Geschäfts­füh­rer), Jere­mias Wein­rich (CPO), Stephan Herr­mann (CEO & Geschäfts­füh­rer), Luis Poblotzki (CDO) und Maxi­mi­lian Hauck (CTO) © Reverion
27. April 2023

München — Das Climate-Tech-Start-up Reverion sammelt 8,5 Millio­nen Euro ein, um die Produk­tion seiner flexi­blen Kraft­werke zu beschleu­ni­gen. UVC Part­ners, Green Gene­ra­tion Fund, Extan­tia Capi­tal, Doral Energy-Tech Ventures und der Biome­than-Händ­­ler Land­wärme GmbH gehö­ren zu den Inves­to­ren.

Das frische Kapi­tal wird für den Ausbau der Produk­tion von 100 Kilo­­­watt- und 500 Kilo­­­watt-Biogas­­kraf­t­­wer­ken verwen­det. Zudem erhält Reverion 12 Millio­nen Euro an Forschungs­mit­teln, die für die weitere Entwick­lung der Anla­gen einge­setzt werden. Das Start-up ist eine Ausgrün­dung der Tech­ni­sche Univer­si­tät München (TUM) und nahm am Inku­ba­ti­ons­pro­gramm XPRENEURS von Unter­neh­mer­TUM, Euro­pas größ­tem Zentrum für Inno­va­tion und Grün­dung, teil. 

Mit der neuen Tech­no­lo­gie von Reverion können Betrei­ber von Biogas­an­la­gen ihre Einnah­men durch dieselbe Menge Biomasse um bis zu 400 Prozent stei­gern. Die bevor­ste­hende Serie A‑Finanzierung des Unter­neh­mens zielt darauf ab, die Produk­tion weiter zu stei­gern und sich für die Markt­nach­frage nach erneu­er­ba­ren Kapa­zi­tä­ten im Giga­watt­be­reich aufzu­stel­len.

100 Prozent mehr Effi­zi­enz und keine schäd­li­chen CO2-Emis­­sio­­nen

Reverion plant, mit seiner Tech­no­lo­gie möglichst viele konven­tio­nelle Kraft­werke welt­weit zu erset­zen. Der erste Ziel­markt sind bestehende Biogas­an­la­gen. Diese werden heute mit Gasmo­to­ren betrie­ben, die nur einen sehr gerin­gen Wirkungs­grad von maxi­mal 40 Prozent errei­chen, begrenzte Spei­cher­mög­lich­kei­ten bieten und jähr­lich Millio­nen Tonnen CO2 aussto­ßen. Die modu­la­ren Kraft­werke von Reverion verdop­peln hinge­gen den Wirkungs­grad der Strom­erzeu­gung von 40 auf 80 Prozent im Vergleich zu herkömm­li­cher Tech­nik. Da die Klein­kraft­werke auch “rück­wärts” (rever­si­bel) laufen können, lässt sich aus einem vorüber­ge­hen­den Über­schuss an Wind- und Sonnen­strom ein erneu­er­ba­res Erdgas­sub­sti­tut oder grüner Wasser­stoff erzeu­gen und spei­chern, um das Netz zu flexi­bi­li­sie­ren. Ein weite­rer Vorteil ist, dass Reveri­ons moderne Kraft­werke bei Verwen­dung von Biogas CO2-nega­­tiv betrie­ben werden können. 

Die paten­tierte kohlen­­stoff-nega­­tive Bren­n­­stof­f­­zel­­len-Tech­­no­­lo­­gie hat heute schon zahl­rei­che Kunden gefun­den. “Wir haben bereits Vorbe­stel­lun­gen in Höhe von über 60 Millio­nen Euro, die wir erfül­len wollen”, erklärt Felix Fischer, Mitbe­grün­der und COO. “Unser Ziel ist es, die Gewinn­zone zu errei­chen, indem wir in die Seri­en­pro­duk­tion einstei­gen und die Anzahl der ausge­lie­fer­ten Einhei­ten schnell skalie­ren.“

Ziele der EU-Kommis­­sion beschleu­ni­gen den Markt­ein­tritt von Reverion

Schnel­les Handeln ist auch erfor­der­lich, damit Deutsch­land die Ziele der EU-Kommis­­sion für die Ener­gie­wende (Net-Zero-Act) in abseh­ba­rer Zeit errei­chen kann. Reverion kann einen wich­ti­gen Beitrag zur Errei­chung dieser Ziele leis­ten. “Unsere Tech­no­lo­gie adres­siert vier der acht aktu­ell erklär­ten Ziele: Verbes­se­rung der Ener­gie­spei­che­rung, Ausbau von Elek­tro­ly­se­ver­fah­ren und Brenn­stoff­zel­len, verstärkte Nutzung von Biogas und Biome­than sowie Kohlen­stoff­spei­che­rung. Wir sind daher zuver­sicht­lich, dass ein schnel­ler und umfas­sen­der Markt­ein­tritt Deutsch­land und der EU einen Wett­be­werbs­vor­teil bei der hoch­fle­xi­blen und kohlen­stoff­ne­ga­ti­ven Ener­gie­ver­sor­gung verschaf­fen wird”, erklärt Stephan Herr­mann, Mitgrün­der und Geschäfts­füh­rer.

Etablierte Indus­trien müssen koope­rie­ren

Der Zugang zu Kapi­tal ist das A und O beim Einstieg in die Massen­pro­duk­tion, und eine enge Zusam­men­ar­beit mit der etablier­ten Indus­trie ist entschei­dend für den Erfolg. Genau hier kann UVC Part­ners als erfah­re­ner Hard­­ware-Inves­­tor unter­stüt­zen. “Wir haben uns verschie­dene Start-ups in diesem Bereich ange­schaut. Das Grün­der­team von Reverion hat uns über­zeugt, weil es über die letz­ten Jahre eine heraus­ra­gende Tech­no­lo­gie entwi­ckelt und in einer Pilot­an­lage erfolg­reich getes­tet hat. Mit unse­rem großen Netz­werk zusam­men mit Unter­neh­mer­TUM können wir Part­ner, Zulie­fe­rer und Exper­tise mit an den Tisch holen, um die weitere Skalie­rung der Tech­no­lo­gie voran­zu­trei­ben”, erklärt Johan­nes von Borries, Geschäfts­füh­rer bei UVC Partners.

Über UVC Partners

UVC Part­ners ist eine in München und Berlin ansäs­sige Early-Stage-Venture-Capi­­tal-Gesel­l­­schaft, die in euro­päi­sche B2B-Start-ups aus den Berei­chen Unter­neh­mens­soft­ware, indus­tri­elle Tech­no­lo­gien und Mobi­li­tät inves­tiert. Der Fonds inves­tiert in der Regel zwischen 0,5 und 10 Mio. € zu Beginn und bis zu 30 Mio. € insge­samt pro Unter­neh­men. Die Port­fo­lio­un­ter­neh­men profi­tie­ren von der umfang­rei­chen Inves­­ti­­ti­ons- und Exit-Erfah­rung des Manage­ment­teams sowie von der engen Zusam­men­ar­beit mit Unter­neh­mer­TUM, Euro­pas führen­dem Inno­­va­­ti­ons- und Grün­der­zen­trum. Mit über 400 Mitar­bei­ten­den und mehr als 100 Indus­trie­part­nern kann Unter­neh­mer­TUM auf eine lang­jäh­rige Erfah­rung im Aufbau junger Unter­neh­men zurück­grei­fen. Diese Koope­ra­tion gibt UVC Part­ners die Möglich­keit, Start-ups einen einzig­ar­ti­gen Zugang zu Talen­ten, Indus­trie­kun­den und ande­ren Finanz­part­nern zu bieten.

Über Reverion

Die Reverion GmbH ist ein Spin-off der Tech­ni­schen Univer­si­tät München. Das Start-up entwi­ckelt die im Rahmen eines Forschungs­pro­jekts erfolg­reich vali­dierte Tech­no­lo­gie zur kommer­zi­el­len Reife weiter und vertreibt sie als Anla­gen­bauer. Die contai­ner­ba­sier­ten Anla­gen können herkömm­li­che Gasmo­to­ren mit ihren gerin­gen Wirkungs­gra­den erset­zen und neben Biogas auch mit Wasser­stoff betrie­ben werden. Darüber hinaus produ­zie­ren Anla­gen reines CO2 als Neben­pro­dukt der Strom­erzeu­gung, sodass sie CO2-nega­­tiv arbei­ten können. Insbe­son­dere sind sie aber rever­si­bel, sodass in densel­ben Anla­gen auch zeit­weise anfal­len­der über­schüs­si­ger erneu­er­ba­rer Strom aus Wind und Photo­vol­taik in Wasser­stoff oder Methan als Erdga­ser­satz umge­wan­delt werden kann. Die Tech­no­lo­gie vereint daher alle wesent­li­chen Kern­ele­mente – Effi­zi­enz­stei­ge­rung, einen CO2-nega­­ti­­ven Betrieb und saiso­nale Ener­gie­spei­che­rung im Groß­maß­stab – die für eine erfolg­rei­che Umset­zung der Ener­gie­wende noch benö­tigt werden, in einer einzi­gen Anlage. www.reverion.com

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