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Der Express-Lieferdienst Flink soll Euro 150 Mio. frisches Geld erhalten

Foto: Flink-Liefe­rant
25. Mai 2023

Berlin — Der Express-Liefer­­dienst Flink stand kurz vor der Pleite, nun flie­ßen im Rahmen einer Notfi­nan­zie­rung, wie man hört, 150 Millio­nen Euro in das Berli­ner Unter­neh­men. Rewe und andere Inves­to­ren frisches Kapi­tal in das Unter­neh­men, wie das Mana­ger Maga­zin zuerst berich­tete. Die Runde stem­men bis dato die Bestands­in­ves­to­ren, darun­ter der US-Liefer­­dienst Doordash und die Super­­markt-Kette Rewe. Rewe soll auch die aktu­elle Finan­zie­rung anfüh­ren mit mehr als 50 Millio­nen Euro. Dabei ist die Bewer­tung, die vor nicht langer Zeit bei 2,5 Milli­ar­den Euro lag, erheb­lich gesun­ken. So bewer­ten die Inves­to­ren den Liefer­dienst nur noch mit rund einer Milli­arde Euro.

Span­nun­gen hinter den Kulis­sen mit Mubadala

Einer der wich­tigs­ten Gesell­schaf­ter ist nicht mehr dabei: Der Staats­fonds Muba­d­ala aus Abu-Dhabi war bislang nicht nur einer der großen Geld­ge­ber von Flink, sondern auch einer der größ­ten Share­hol­der am Konkur­ren­ten Getir und würde von einem Zusam­men­ge­hen seiner Invest­ments profitieren.

Bei der aktu­el­len Finan­zie­rung dürfte Muba­d­ala nicht mehr dazu bereit gewe­sen sein, Flink als eigen­stän­dige Firma mit weite­rem Kapi­tal zu versor­gen. Der Staats­fonds ist an der 150-Millio­­nen-Runde nicht mehr beteiligt.

Steti­ger Personalabbau

Bereits im Rahmen der Über­nahme des Berli­ner Wider­sa­chers Goril­las durch das türki­sche Getir hatte sich abge­zeich­net, dass den Schnell­lie­fer­diens­ten nach dem Ende der Pande­mie schwere Zeiten bevor­ste­hen. Signale, bald profi­ta­bel zu sein, konnte keiner der Anbie­ter liefern. Auch ein massi­ver Perso­nal­ab­bau brachte offen­bar nicht genü­gend Entlas­tung.– allein bei Flink sollen nach Recher­chen des Mana­ger Maga­zins im vergan­ge­nen Jahr schon mehr als 8.000 Mitar­bei­tende ihren Job verlo­ren haben.

Nun folgt ein weite­rer dras­ti­scher Schritt, um die Kosten zu senken. Dennoch hat Flink-Chef und Mitgrün­der Oliver Merkel die Inves­to­ren offen­bar damit gelockt, die Kosten noch weiter zu senken. So sollen rund hundert der rund 600 Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter entlas­sen werden, wie das Mana­ger Maga­zin berichtete.

Um sich für poten­zi­elle Inves­to­ren schlan­ker aufzu­stel­len, hat Flink Ende 2022 Insol­venz für die öster­rei­chi­sche Toch­ter ange­mel­det. Die Region sei auf abseh­bare Zeit nicht profi­ta­bel zu bekom­men, begrün­dete die Firma damals den Schritt. Mehr als 160 Perso­nen – sowohl Fahrerin­nern und Fahrer als auch Büro-Ange­stellte – haben damals ihren Job verlo­ren. Eine Expan­sion in weitere Länder ist nicht in Sicht. Statt sich zu vergrö­ßern, hat Flink in den vorhe­ri­gen Mona­ten Dutzende Waren­häu­ser leer­ge­räumt und auf Immo­bi­li­en­por­ta­len inseriert.

 

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