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Bioökonomie-Startup traceless materials sichert sich € 36,6 Mio. in Series A‑Runde

Foto: Dr. Anne Lamp, CEO und Mitgrün­de­rin von trace­l­ess (Foto © Anne Lamp)
26. Septem­ber 2023

Hamburg –  Das Bioöko­­­no­­mie-Startup trace­l­ess mate­ri­als, das ein natür­li­ches Bioma­te­rial als Alter­na­tive zu Kunst­stoff herstellt, gibt den Abschluss einer Finan­zie­rungs­runde in Höhe von 36,6 Millio­nen Euro bekannt. Die Series A‑Finanzierungsrunde wird von dem Private Equity-Fonds UB Forest Indus­try Green Growth Fund („UB FIGG“) ange­führt, der in nach­hal­tige und Ressour­cen-effi­­zi­ente forst­wirt­schaft­li­che und bioba­sierte Indus­trien inves­tiert, und von SWEN Blue Ocean komple­men­tiert, die in Inno­va­tio­nen inves­tie­ren, die dazu beitra­gen, drei exis­ten­zi­elle Bedro­hun­gen für die Gesund­heit der Ozeane zu bekämp­fen: Über­fi­schung, Verschmut­zung und Klima­wan­del. An der Finan­zie­rungs­runde betei­lig­ten sich außer­dem ein loka­les Banken­kon­sor­tium bestehend aus der GLS Bank, Hamburg, und der Hambur­ger Spar­kasse, ebenso wie die drei bestehen­den Inves­to­ren des Unter­neh­mens, der Green-Tech-Inves­­tor Planet A, der Seed-Inves­­tor High-Tech Grün­der­fonds (HTGF) und der Deep-Tech-Inves­­tor b.value.

Trans­for­ma­tion zu Kreislaufwirtschaft

Kunst­stoffe hinter­las­sen nicht nur die sicht­ba­ren Spuren der globa­len Plas­tik­ver­schmut­zung, sondern tragen durch ihre Ressour­cen-inten­­sive Herstel­lung aus fossi­len Rohstof­fen auch maßgeb­lich zur Klima­krise bei. Als Teil einer nach­hal­ti­gen Kreis­lauf­wirt­schaft bietet die Bioöko­no­mie eine Lösung: trace­l­ess mate­ri­als hat ein ganz­heit­lich nach­hal­ti­ges Mate­rial entwi­ckelt, um die Plas­tik­krise zu bekämp­fen. Das natür­li­che Bioma­te­rial trace­l­ess® ist zerti­fi­ziert voll­stän­dig bioba­siert, heim­kom­pos­tier­bar und plas­tik­frei. Durch die Verwen­dung von land­wirt­schaft­li­chen Rest­stof­fen werden wert­volle Biomasse-Ressour­cen geschont. Die zum Patent ange­mel­dete Tech­no­lo­gie basiert auf natür­li­chen Poly­me­ren, enthält keine poten­zi­ell schäd­li­chen Chemi­ka­lien und hat einen mini­ma­len ökolo­gi­schen Fußab­druck: Im Vergleich zu Plas­tik werden 91% der CO2-Emis­­sio­­nen und 89% des fossi­len Ener­gie­be­darfs bei Produk­tion und Entsor­gung eingespart.

“Durch die Skalie­rung unse­rer inno­va­ti­ven Tech­no­lo­gie zeigen wir, dass eine klima­freund­li­che, zirku­läre, resi­li­ente und rege­ne­ra­tive Indus­trie möglich ist. Mit unse­rem neuar­ti­gen Bioma­te­rial können wir einen wesent­li­chen Beitrag zur Lösung der Plas­tik­ver­schmut­zung leis­ten. Wir sind über­zeugt, dass UB FIGG und SWEN eine groß­ar­tige Ergän­zung unse­rer Gesell­schaf­ter sind, da sie über einschlä­gige Kennt­nisse in unse­rer Bran­che verfü­gen. Dass sowohl unsere Inves­to­ren als auch die Banken unsere Mission voll unter­stüt­zen, war ein entschei­den­des Krite­rium für uns”, erklärt Dr. Anne Lamp (Foto© Anne Lamp), CEO und Mitgrün­de­rin von traceless.

Um die inno­va­tive Tech­no­lo­gie erst­mals im indus­tri­el­len Maßstab umzu­set­zen, baut trace­l­ess eine Demons­tra­ti­ons­an­lage in Hamburg. Mit dieser Produk­ti­ons­an­lage wird das Unter­neh­men jähr­lich mehrere Tausend Tonnen konven­tio­nel­len Kunst­stoff erset­zen und gleich­zei­tig erheb­li­che Mengen an CO2-Emis­­sio­­nen, fossi­len Ressour­cen, Wasser und land­wirt­schaft­li­chen Flächen einsparen.

“Der Ansatz von trace­l­ess, weit­hin verfüg­bare land­wirt­schaft­li­che Neben­ströme zu nutzen, um fossile Kunst­stoffe zu erset­zen, und die finan­zi­el­len Möglich­kei­ten, die ihre Lösung bietet, haben uns sowohl wirt­schaft­lich als auch ökolo­gisch über­zeugt. Das trace­l­ess-Team hat in Bezug auf die Mate­ri­al­leis­tung, die Entwick­lungs­zei­ten und die Kommer­zia­li­sie­rung des neuen Mate­ri­als extrem gute Ergeb­nisse erzielt. Wir freuen uns darauf, Anne, Johanna und das Team beim Scale-up dieser inno­va­ti­ven Tech­no­lo­gie zu beglei­ten,” so Sakari Saarela, Part­ner bei UB FIGG.

Nach­dem das Bundes­um­welt­mi­nis­te­rium (BMUV) Anfang des Jahres einen Zuschuss in Höhe von 5 Millio­nen Euro für den Bau dieser Demons­tra­ti­ons­an­lage bewil­ligt hatte, ist die Series A Finan­zie­rungs­runde nun der zweite Teil der Finan­zie­rungs­stra­te­gie des Unter­neh­mens, um seine Produk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten zu erweitern.

“Die Finan­zie­rung von kapi­tal­in­ten­si­ven Start-ups ist für viele Inves­to­ren und Banken noch unge­wohnt. Das macht es zu einer beson­de­ren Heraus­for­de­rung für indus­tri­elle Produk­­ti­ons-Start-ups wie uns, die die inno­va­ti­ven Tech­no­lo­gien von morgen entwi­ckeln. Wir freuen uns sehr, dass wir mit UB FIGG, SWEN Blue Ocean, Planet A, HTGF, b.value und unse­rem loka­len Banken­kon­sor­tium Part­ner gefun­den haben, die unsere Vision teilen und die Heraus­for­de­run­gen der Finan­zie­rung unse­res Hard­­ware-Scale-ups erkannt und verstan­den haben. Mit ihrer Unter­stüt­zung werden wir unsere ehrgei­zi­gen Ziele errei­chen”, sagt Johanna Baare, COO und Mitgrün­de­rin von traceless

Das Unter­neh­men stellt traceless®-Materialien in Form eines Granu­lats her, das mit Stan­dard­tech­no­lo­gien der Kunst­­­stoff- und Verpa­ckungs­in­dus­trie weiter­ver­ar­bei­tet werden kann. So kann das Mate­rial in einer brei­ten Palette von Endpro­duk­ten – von star­ren Form­tei­len und flexi­blen Folien bis hin zu Papier­be­schich­tun­gen oder Kleb­stof­fen – einge­setzt werden.

“Der Blue-Ocean-Fonds möchte in Start-ups inves­tie­ren, die inno­va­tive Lösun­gen für die drei größ­ten Bedro­hun­gen unse­rer Ozeane anbie­ten: Über­fi­schung, Meeres­ver­schmut­zung und Klima­wan­del. Da die Verschmut­zung durch Plas­tik eine der größ­ten Bedro­hun­gen für unsere Ozeane ist, waren wir von trace­l­ess sofort ange­tan. Das bioba­sierte und biolo­gisch abbau­ba­ren Mate­rial kann Kunst­stoffe in Produk­ten erset­zen, die leicht in die Umwelt und damit in unsere Ozeane gelan­gen, wie z. B. Einweg­ver­pa­ckun­gen und versteckte Kunst­stoffe in Kleb­stof­fen und Papier­be­schich­tun­gen. trace­l­ess ist eine über­zeu­gende Alter­na­tive für Anwen­dun­gen, bei denen wieder­ver­wend­bare Lösun­gen nicht nach­hal­tig sind und ein tech­ni­sches Recy­cling nicht möglich ist,” sagt Olivier Raybaud, Mana­ging Direc­tor von SWEN Capi­tal Partners.

Über Trace­l­ess

Das Bioöko­­­no­­mie-Start-up trace­l­ess mate­ri­als GmbH wurde 2020 von Dr. Anne Lamp und Johanna Baare in Hamburg gegrün­det. Die Mission: einen Beitrag zu einer rege­ne­ra­ti­ven, klima­freund­li­chen Wirt­schaft und einer Zukunft frei von Plas­tik­ver­schmut­zung zu leis­ten. Mit seiner inno­va­ti­ven Tech­no­lo­gie produ­ziert das Unter­neh­men aus Pflan­zen­res­ten der Agrar­in­dus­trie natür­li­che Bioma­te­ria­lien, die bioba­siert, heim­kom­pos­tier­bar und plas­tik­frei sind und einen mini­ma­len ökolo­gi­schen Fußab­druck haben. Um das ökolo­gi­sche Poten­zial auszu­schöp­fen, wird die Tech­no­lo­gie nun vom Pilot­maß­stab auf den Indus­trie­maß­stab hoch­ska­liert. www.traceless.eu

Über UB Forrest Indus­try Green Growth Fund

UB FIGG ist ein Private-Equity-Fonds, der in Unter­neh­men inves­tiert, die sich auf die Erset­zung von Kunst­stof­fen und ande­ren auf fossi­len Brenn­stof­fen basie­ren­den Mate­ria­lien, die höher­wer­tige und effi­zi­en­tere Nutzung von Holz und land­wirt­schaft­li­chen Rohstoff-Neben­­s­trö­­men sowie die verstärkte Nutzung dieser Rohstoffe in einem brei­ten Spek­trum von Zwischen- und Endan­wen­dun­gen konzen­trie­ren. Durch seine Inves­ti­tio­nen wird der Fonds die forst­wirt­schaft­li­che und bioba­sierte Indus­trie dabei unter­stüt­zen, Lösun­gen zur Eindäm­mung des Klima­wan­dels zu entwi­ckeln. UB FIGG ist Unter­zeich­ner der Opera­ting Prin­ci­ples for Impact Manage­ment und berich­tet über die Umwelt- und Klima­aus­wir­kun­gen seiner Investitionen.

Über Swen Blue Ocean

SWEN Capi­tal Part­ners ist mit einem verwal­te­ten Vermö­gen von mehr als 7,7 Milli­ar­den Euro* ein führen­der Akteur für verant­wor­tungs­be­wusste Inves­ti­tio­nen in Privat­ver­mö­gen in Europa und bietet eine breite Palette von Anla­ge­pro­gram­men für insti­tu­tio­nelle und private Kunden. Seit 2012 hat die Verwal­tungs­ge­sell­schaft ESG-Krite­rien in alle ihre Vermö­gens­ver­wal­tungs­ak­ti­vi­tä­ten inte­griert und seit 2017 eine Klima­stra­te­gie umge­setzt. Im Jahr 2021 verstärkte sie ihre Maßnah­men zuguns­ten eines gerech­te­ren und nach­hal­ti­ge­ren Wachs­tums durch die Einfüh­rung von Blue Ocean. SWEN Capi­tal Part­ners gehört der OFI Invest Gruppe, Crédit Mutuel Arkéa und einem Teil ihres Teams. Seit Januar 2022 ist SWEN Capi­tal Part­ners Mitge­sell­schaf­ter der NEC-Initia­­tive, die eine Metho­dik entwi­ckelt hat, die es den sozio­öko­no­mi­schen Akteu­ren ermög­licht, ihren Beitrag zum ökolo­gi­schen Wandel zu messen, um ein gemein­sa­mes Ziel zu errei­chen: den Aufbau einer verant­wor­tungs­vol­len und nach­hal­ti­gen Wirtschaft.

Über den HTGF

Der Seed­in­ves­tor High-Tech Grün­der­fonds (HTGF) finan­ziert Tech­­no­­lo­­gie-Start-ups mit Wachs­tums­po­ten­tial und hat seit 2005 mehr als 700 Start-ups beglei­tet. Mit dem Start des vier­ten Fonds hat der HTGF rund 1,4 Milli­ar­den Euro under Manage­ment. Das Team aus erfah­re­nen Invest­ment Mana­gern und Start-up-Exper­­ten unter­stützt die jungen Unter­neh­men mit Know-how, Unter­neh­mer­geist und Leiden­schaft. Der Fokus liegt auf High-Tech Grün­dun­gen aus den Berei­chen Digi­tal Tech, Indus­­trial-Tech, Life Scien­ces, Chemie und angren­zende Geschäfts­fel­der. Rund 5 Milli­ar­den Euro Kapi­tal inves­tier­ten externe Inves­to­ren bislang in mehr als 2.000 Folge­fi­nan­zie­rungs­run­den in das HTGF-Port­­fo­­lio. Außer­dem hat der Fonds bereits Anteile an mehr als 170 Unter­neh­men erfolg­reich verkauft.
Zu den Fonds­in­ves­to­ren der Public-Private-Part­­ner­­ship zählen das Bundes­mi­nis­te­rium für Wirt­schaft und Klima­schutz, die KfW Capi­tal sowie 45 Unter­neh­men aus unter­schied­lichs­ten Branchen.
www.htgf.de

 

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