
Textilrecycling-Start-up eeden schliesst € 18 Mio. Runde
Münster — Das deutsche Technologie-Start-up eeden, das eine bahnbrechende Textilrecycling-Technologie entwickelt hat, gibt den Abschluss seiner Serie-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 18 Millionen Euro bekannt. Die Runde wurde von Forbion, einer führenden Risikokapitalgesellschaft mit Sitz in den Niederlanden, über ihren BioEconomy Fund geleitet. Weitere neue Investoren sind Henkel Ventures, der strategische Venture Capital-Fonds von Henkel, der durch sein Konsum- und Industriegeschäft über eine große Expertise in Oberflächen- und Beschichtungstechnologien verfügt, sowie NRW.Venture, der Venture-Fonds der NRW.BANK, der Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen.
Alle bestehenden Investoren haben in die Runde reinvestiert, darunter die Risikokapitalgeber TechVision Fund (TVF), High-Tech Gründerfonds (HTGF) und D11Z. Ventures — der Frühphasen-Investitionsarm des Family Office von Dieter Schwarz. Die Finanzierung wird es eeden ermöglichen, seine Demonstrationsanlage in Münster zu bauen, die Verarbeitung im großen Maßstab zu optimieren und kommerzielle Projekte mit wichtigen Akteuren der Textilindustrie zu etablieren.
Ein großer Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft
Anhaltende Herausforderungen wie steigende Kosten, Ressourcenknappheit, Material-Volatilität und wachsende regulatorische Hürden belasten die Textilindustrie weiterhin. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind Marken und Hersteller zunehmend auf der Suche nach Textilmaterialien, die hohe Leistung, Skalierbarkeit und Kreislauffähigkeit zum gleichen Preis bieten. eeden adressiert diesen Bedarf mit seiner bahnbrechenden chemischen Recyclingtechnologie, die reine Zellulose und PET-Bausteine (Monomere) aus Baumwoll-Polyester-Mischungen zurückgewinnt. Ihre Produkte können zur Herstellung von Lyocell‑, Viskose- und Polyesterfasern in Neuware verwendet werden und bieten so eine Ressourcen-effiziente Alternative zu herkömmlichen Fasern und eröffnen neue Kreislauf-Wertschöpfungsketten.
Alex Hoffmann, General Partner bei Forbion (Foto: Forbion): „eeden hat eine bahnbrechende Lösung entwickelt, die das Textilrecycling in großem Maßstab nicht nur technologisch machbar, sondern auch in naher Zukunft kommerziell rentabel machen kann. Wir sehen in ihrem Ansatz ein enormes Potenzial und freuen uns, das Team dabei zu unterstützen, diese bahnbrechende Technologie in den industriellen Maßstab zu bringen.“
„eeden ermöglicht mit seiner innovativen Technologie nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Ressourcen-Schonung in der Textilindustrie, sondern bietet perspektivisch auch ein kommerziell attraktives Geschäftsmodell“, sagt Florian Stinauer, Investmentmanager bei NRW.Venture, der den Fonds auch im Beirat des Unternehmens repräsentieren wird. „Mit dem Investment bauen wir unser vorhandenes Portfolio im Bereich nachhaltiger Zukunftstechnologien weiter aus.“
Steffen Gerlach, CEO & Co-Founder von eeden: „In den vergangenen Jahren haben wir eine bewährte Lösung entwickelt, die das Potenzial hat, den langfristigen Bedarf der Branche nach leistungsfähigen, kosteneffizienten und zirkulären Materialien zu decken. Wir sind stolz darauf, dass unsere neuen und bestehenden Investoren an unseren Ansatz glauben und unsere Vision teilen. Mit ihrer Unterstützung sind wir bereit, unsere Technologie zu skalieren und Textilabfälle in Materialien zu verwandeln, die die Industrie wirklich braucht.“
eeden hat ein bislang einzigartiges chemisches Recyclingverfahren für Mischfasern entwickelt, mit dem diese aus alten Textilien zurückgewonnen und als Rohstoffe für neue Textilfasern genutzt werden können. Das Start-up schließt mit seiner Technologie den textilen Kreislauf und reduziert die Abhängigkeit von Ressourcen-intensiven Rohstoffen in dieser Branche. Das Kapital aus der aktuellen Finanzierungsrunde ermöglicht den Bau einer Demonstrationsanlage in Münster, die den nächsten Schritt auf dem Weg zur industriellen Skalierung des Recyclingprozesses darstellt. Daneben sollen kommerzielle Projekte mit zentralen Akteuren der Textilindustrie realisiert werden.
Mit Beteiligungen wie dieser stärkt die NRW.BANK gezielt junge Unternehmen, die mit ihren innovativen Lösungen zur nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft beitragen.
Über eeden
eeden ist ein Technologieunternehmen mit Sitz in Münster, Deutschland, das eine Vorreiterrolle im chemischen Recycling von Baumwoll-Polyester-Textilien einnimmt. Gegründet im Jahr 2019 hat eeden eine bahnbrechende Technologie entwickelt, die Zellulose und PET-Monomere effizient voneinander trennt und zurückgewinnt. Diese werden von Faserherstellern zu neuen Lyocell‑, Viskose- und Polyesterfasern verarbeitet und ermöglichen so den Übergang zu einer vollständig zirkulären Textilindustrie. https://eeden.world
Über Forbion
Forbion ist ein führendes globales Risikokapital-Unternehmen mit umfassender Expertise in Europa und Büros in Naarden (Niederlande), München (Deutschland) und Boston (USA). Forbion investiert in innovative Biotech-Unternehmen und verwaltet rund 5 Mrd. € in verschiedenen Fondsstrategien, die alle Phasen der (bio-)pharmazeutischen Arzneimittelentwicklung abdecken. Darüber hinaus nutzt Forbion seine Biotech-Expertise über die menschliche Gesundheit hinaus, um mit seiner BioEconomy-Fondsstrategie, die in Unternehmen investiert, die nachhaltige Lösungen in den Bereichen Lebensmittel, Landwirtschaft, Werkstoffe und Umwelttechnologien entwickeln, die Herausforderungen der „planetarischen Gesundheit“ anzugehen. Das Team von Forbion besteht aus über 30 Investmentexperten, die seit Ende der neunziger Jahre mit 128 Investitionen in 11 Fonds eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorweisen können. Forbions Erfolgsbilanz bei der Beschaffung, dem Aufbau und der Führung von Life-Science-Unternehmen hat zu zahlreichen zugelassenen bahnbrechenden Therapien und wertvollen Exits geführt. Das Unternehmen ist Unterzeichner der Grundsätze für verantwortungsbewusstes Investment der Vereinten Nationen. Forbion betreibt ein Joint Venture mit BGV, dem Manager von Seed- und Early-Stage-Fonds, die sich insbesondere auf die Benelux-Länder und Deutschland konzentrieren.
Über Henkel Ventures
Henkel Ventures ist der Corporate-Venture-Capital-Arm von Henkel und verfolgt einen ausgewogenen Ansatz mit strategischer Ausrichtung und solider finanzieller Rendite. Henkel Ventures geht Partnerschaften mit Start-ups für gemeinsame Innovationen ein und investiert in Frühphasen‑, späte Seed- bis B‑Runden in den Bereichen Konsumgüter (CPG), Klebstofftechnologien, Nachhaltigkeit und Digital Commerce. Mehr Informationen finden Sie unter Henkel Ventures
Über TVF
TechVision Fund (TVF) ist ein führender Frühphasen-VC-Fonds aus Aachen, der sich auf Technologie-Start-ups in der Pre-Seed- bis Series-A-Phase konzentriert. TVF konzentriert sich auf herausragende Teams aus der Region Rheinland, einschließlich der benachbarten Niederlande und Belgien. Das TVF-Management verfügt über Erfahrungen aus vier Fondsgenerationen und verwaltet derzeit ein Vermögen von über 100 Millionen Euro. Hinter den Fonds stehen starke Investoren wie die NRW.BANK, acht Sparkassen aus dem westlichen NRW und mehr als 15 erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer.
Die TVF unterstützt Gründerteams mit Netzwerk und Know-how und ebnet ihnen den Weg zum nächsten internationalen Branchenführer. Über das Netzwerk der S‑UBG Gruppe bietet die TVF einen einzigartigen Zugang zu über 150 erfolgreichen Unternehmen verschiedener Branchen und stellt Kontakte zwischen Start-ups und ihren ersten Kunden, Partnern und Beratern her. www.tvf.vc
Über NRW.Venture
NRW.Venture ist der Venture-Capital-Fonds der NRW.BANK. Damit reagiert die Förderbank für Nordrhein-Westfalen auf das knappe Finanzierungsangebot für junge, innovative, oft technologieorientierte Unternehmen, die sich oftmals nicht über Kredite finanzieren können. Ihr wesentliches Kapital besteht in einer neuen Marktidee – ihre Erfolgschancen sind dadurch nur schwer abzuschätzen. In derartige Start-ups investiert NRW.Venture – typischerweise ab der zweiten Finanzierungsrunde – über mehrere Runden bis zu 15 Millionen Euro Eigenkapital – gemeinsam mit privatwirtschaftlichen Investoren. Dabei geht die NRW.BANK über eine Laufzeit von drei bis sieben Jahren Minderheitsbeteiligungen ein. Das Engagement umfasst jedoch nicht nur Kapital – ein erfahrenes Team ist der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg. Die Investment Professionals von NRW.Venture mit langjähriger Venture-Capital-Erfahrung, und oft auch Technologie- und Gründungserfahrung, sorgen mit ihrem Know-how und Netzwerk dafür, dass Start-ups die besten Chancen auf Erfolg haben. www.nrwbank.de