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Series B über €40 Mio. für Infinited Fiber Company mit Bryan Garnier

Foto: Falk Müller-Veerse, Part­ner bei Bryan, Garnier & Co. in München (© bryangarnier)
12. März 2024

München/Espoo —  Die Infi­ni­ted Fiber Company, finni­scher Herstel­ler einer 100% Circu­lar Waste-to-Textile Faser, hat im Rahmen einer zwei­tei­li­gen Serie-B-Finan­­zie­rungs­­runde 40 Millio­nen Euro einge­sam­melt. Das 2016 gegrün­dete Unter­neh­men hat eine proprie­täre chemi­sche Recy­cling­tech­no­lo­gie entwi­ckelt, um Textil­ab­fälle oder andere zellu­lo­se­rei­che Abfälle in sog. Infinna-Fasern umzu­wan­deln, eine neue, hundert­pro­zen­tig zirku­läre und nach­hal­tig rege­ne­rierte Textil­fa­ser mit dem glei­chen Ausse­hen und der glei­chen Haptik wie neue Baumwolle.

Die neuen Inves­to­ren sind die Indi­­tex-Gruppe (Mutter­ge­sell­schaft von Zara und ande­ren Marken), und TTY Manage­ment B.V., eine Vermö­gens­ver­wal­tungs­ge­sell­schaft im Privat­be­sitz von Tada­shi Yanai, Chair­man, Presi­dent und CEO von Fast Retail­ing (Mutter­ge­sell­schaft der Mode­marke Uniqlo). Der führende Outdoor-Beklei­­dungs­­her­s­tel­­ler Youngone Infi­ni­ted Fiber Company (YOH CVC Fund 1 Limi­ted Part­ner­ship) und der japa­ni­sche Premium-Spor­t­­be­k­lei­­dungs­­her­s­tel­­ler Gold­win (GOLDWIN Play Earth Fund Invest­ment Limi­ted Part­ner­ship) haben sich eben­falls an der kürz­lich abge­schlos­se­nen zwei­ten Finan­zie­rungs­runde in Höhe von 27 Millio­nen Euro betei­ligt. Der erste Teil der Entwick­lungs­fi­nan­zie­rungs­runde, die im Sommer 2023 abge­schlos­sen wurde, umfasste Inves­ti­tio­nen von bestehen­den Inves­to­ren, darun­ter u.a. die H&M Group, adidas, BESTSELLER und Zalando. Nach Abschluss dieser Finan­zie­rungs­runde sind Indi­tex, TTY Manage­ment und die H&M Group die größ­ten Aktio­näre der Infi­ni­ted Fiber Company.

Infi­ni­ted Fiber mit Sitz in Espoo, Finn­land, hat eine hunder­pro­zen­tige Kreis­lauf­tech­no­lo­gie für die Umwand­lung von Abfäl­len in Texti­lien entwi­ckelt, die von den größ­ten Mengen an verfüg­ba­ren Rohstof­fen profi­tiert, darun­ter zellu­lo­se­hal­tige Produkte (Papier, Pappe usw.) und einige land­wirt­schaft­li­che Rest­stoffe sowie Textil­ab­fälle. Mehrere Beklei­­dungs-Kollek­­tio­­nen in limi­tier­ter Auflage, wie z. B. Wran­g­­ler-Jeans und Tommy Hilfi­ger T‑Shirts, wurden bereits mit der neuen Faser hergestellt.

Das Unter­neh­men will eine bedeu­tende Rolle bei der Umge­stal­tung des konven­tio­nel­len Mate­ri­al­flus­ses in der Mode- und Textil­in­dus­trie hin zu einer Kreis­lauf­wirt­schaft spie­len und wird dabei von führen­den inter­na­tio­na­len Verbrau­cher­mar­ken wie H&M, Indi­tex, Pata­go­nia und PVH unter­stützt. “Sie haben die Quali­tät der Faser getes­tet und das Markt­po­ten­zial bestä­tigt, indem sie teil­weise lang­fris­tige Abnah­me­ver­träge unter­zeich­net haben. So hat allein Indi­tex einen Vertrag über mehr als 100 Millio­nen Euro unter­schrie­ben”, sagt Falk Müller-Veerse (Foto © Bran­Gar­nier), deut­scher Part­ner bei Bryan, Garnier & Co., der die Finan­zie­rungs­runde leitete.

Infi­ni­ted Fiber betreibt derzeit zwei Pilot-Produk­­ti­ons­an­la­­gen, und die neu einge­wor­be­nen Mittel werden verwen­det, um dem Unter­neh­men das weitere Wachs­tum zu ermöglichen.

Nach­hal­ti­ger Textil­markt boomt

Der adres­sier­bare Kern­markt von Infi­ni­ted Fiber wird von den Analys­ten von Bryan, Garnier & Co. auf 66 Milli­ar­den Euro geschätzt und umfasst bisher vor allem Baum­wolle und MMCF (Man-made Cellu­lose Fiber). Die Nach­frage nach nach­hal­tig produ­zier­ten Texti­lien boomt: “Nicht zuletzt durch die neuen euro­päi­schen Regu­la­rien wird sich die Markt­nach­frage nach nach­hal­ti­gen Fasern in Europa bis 2030 voraus­sicht­lich auf fast vier Millio­nen Tonnen pro Jahr verdrei­fa­chen”, sagt Müller-Veerse. Unter dem Druck gesetz­ge­be­ri­scher Maßnah­men und als Reak­tion auf eine wach­sende Zahl umwelt­be­wuss­ter Verbrau­cher haben sich beispiels­weise hundert der ange­se­hens­ten Mode­mar­ken der Welt verpflich­tet, ihre Treib­haus­gas­emis­sio­nen bis zum Jahr 2030 um 30 % zu senken.

Laut Bryan, Garnier & Co. ist die Textil­pro­duk­tion für rund 20 Prozent der welt­wei­ten Wasser­ver­schmut­zung verant­wort­lich und für die Herstel­lung eines einzi­gen Baum­­woll-T-Shirts werden rund 2.500 Liter Frisch­was­ser benö­tigt. Nach Anga­ben von Infi­ni­ted Fiber führt die Verwen­dung ihrer inno­va­ti­ven Faser im Gegen­satz zur Verwen­dung von reiner Baum­wolle zu einem um ca. 97 % gerin­ge­ren Wasser­ver­brauch und ca. 67 % gerin­ge­ren CO2-Emis­­sio­­nen pro herge­stell­tem T‑Shirt.

Müller-Veerse betont: “Es geht nicht nur darum, die Baum­woll­pro­duk­tion mit ihrem horren­den Wasser­ver­brauch zu erset­zen. Das neue Mate­rial könnte zudem bis zu 20 % der heute welt­weit verwen­de­ten Poly­es­ter­fa­sern erset­zen und ist ohne Biokunst­stoffe voll­stän­dig biolo­gisch abbaubar.”

Das Deal-Team von Bryan, Garnier & Co bestand aus Falk Müller-Veerse, Pierre Kiecolt-Wahl, Phil­ippe LeSann , Julien Polenne, Grego­ire Angleys, Jean Cail­liau, Jakub Veiner und Camille Dubroc.

Über Bryan, Garnier & Co

Bryan, Garnier & Co, 1996 in Paris und London gegrün­det, ist eine auf euro­päi­sche Wachs­tums­fir­men ausge­rich­tete Invest­ment­bank mit über 200 Mitar­bei­tern in sechs Nieder­las­sun­gen in Europa (London, Paris, München, Stock­holm, Oslo, Amster­dam) und den USA (New York). Als unab­hän­gige Full-Service-Inves­t­­men­t­­bank bietet Bryan, Garnier & Co umfas­sende Finan­zie­rungs­be­ra­tung und Beglei­tung entlang des komplet­ten Lebens­zy­klus ihrer Mandan­ten – von ersten Finan­zie­rungs­run­den bis zu einem poten­zi­el­len Verkauf oder Börsen­gang mit späte­rer Anschluss­fi­nan­zie­rung. Im Schnitt beglei­tet die Bank gut 70 Trans­ak­tio­nen pro Jahr.

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