ALTERNATIVE FINANZIERUNGSFORMEN
FÜR UNTERNEHMER UND INVESTOREN
3 Fragen an kluge Köpfe

Legaltech — die Digitale ®Evolution

Dazu 3 Fragen an Dr. Jan Schinköth

DLA Piper UK LLP
Foto: Jan Schinköth
26. Okto­ber 2016

Fintechs sind dank ihres wirt­schaft­li­chen Aufstiegs in allen Medien präsent und mitt­ler­weile allge­mein bekannt. Nun macht der Begriff „Legal­tech“ immer mehr von sich reden. Doch was genau verbirgt sich dahin­ter? Sollen Compu­ter zukünf­tig die Arbeit von Anwäl­ten über­neh­men? – Dazu 3 Fragen an den FYB-Autor Dr. Jan Schin­köth, der das Thema “Legal­Tech” im kommen­den FYB 2017 mit seinem Kolle­gen Stefan Walc­zak ausführ­lich behandelt. 


Dazu 3 Fragen an Rechts­an­walt und Part­ner bei DLA Piper UK LLP in München

1. Was genau muß man sich unter dem Begriff Legal­tech vorstellen?
Auch vor Anwäl­ten macht der tech­no­lo­gi­sche Wandel nicht halt.  Legal­tech beschreibt den Einsatz von moder­nen, compu­ter­ge­stütz­ten, digi­ta­len Tech­no­lo­gien, um Rechts­fin­dung, ‑anwen­dung, ‑zugang und ‑verwal­tung durch Inno­va­tio­nen zu auto­ma­ti­sie­ren, zu verein­fa­chen und – so die Hoff­nung – zu verbes­sern. Betrach­tet man die Geschwin­dig­keit des tech­no­lo­gi­schen Fort­schritts sind die kommen­den fünf Jahren entschei­dend für Kanz­leien, um  sich  dem neuen Umfeld anzu­pas­sen.  Die Digi­ta­li­sie­rung der letz­ten Jahre ist auch an Kanz­leien nicht spur­los vorbei­ge­gan­gen und hat den Arbeits­all­tag von Anwäl­ten signi­fi­kant verän­dert. Die Folgen der aktu­el­len Heraus­for­de­run­gen werden jedoch viel tief­grei­fen­der sein.
2. Wie sieht aktu­ell der Markt aus für Legaltech?
In den USA finden sich (wohl) die meis­ten Startup-Grün­dun­gen der Bran­che.  In Europa gibt es erst seit kurzem ein brei­te­res Inter­esse an Legal­tech, das jedoch stark wächst. Obwohl es viele weiße Flecken auf der Land­karte gibt, kann man von einem globa­len Phäno­men ausge­hen, zumal viele Start­ups mit ihrer Dienst­leis­tung nicht zwin­gend auf eine Rechts­ord­nung fest­ge­legt sind. Insge­samt fehlen  jedoch verläss­li­che Bran­chen­zah­len, so dass es schwie­rig ist, eine allge­mein­gül­tige Aussage zu tref­fen.  Die sehr hete­ro­ge­nen Geschäfts­mo­delle der Start­ups erschwe­ren dies zusätz­lich. Die Größe des Mark­tes für Rechts­dienst­leis­tun­gen beflü­gelt jedoch die Phan­ta­sie von Inves­to­ren und Grün­dern gleichermaßen.
3. Bei einer Due Dili­gence laufen Denk­pro­zesse ab. Soll Legal­tech auch in solchen Berei­chen Anwen­dung finden?
Einige Legal­tech-Unter­neh­men machen sich Vorteile der sog. machine lear­ning Tech­no­lo­gie zunutze, die Rechts­an­wäl­ten arbeits­in­ten­sive Prozesse erleich­tern bzw. abneh­men sollen.  Häufig ist etwa die Durch­sicht von Verträ­gen auf bestimmte Klau­seln und deren Zusam­men­fas­sung Teil der Legal Due Dili­gence bei M&A‑Transaktionen, die von Asso­cia­tes oder Para­le­gals über­nom­men werden.  Der Einsatz solcher Tech­no­lo­gie kann hier zu signi­fi­kan­ter Zeit- und Kosten­er­spar­nis beitra­gen. Bislang beschränkt sich die Tech­no­lo­gie darauf Infor­ma­tio­nen nach bestimm­ten Krite­rien vorzu­fil­tern, die eigent­li­che Analyse bleibt dem Anwalt vorbehalten.

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